Detailseite
Projekt Druckansicht

Bibliotheken und Archive im Verbund mit der Forschung: Theater und Musik in Weimar. Digitalisierung, Erfassung, wissenschaftliche Aufarbeitung und Online-Präsentation der Weimarer Theaterzettel von der Gründung des Deutschen Nationaltheaters bis zur Umsetzung des Bitterfelder Programms (1919 - ca. 1968)

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2009 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 107027570
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Gemeinschaftsprojekt der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena, des Thüringischen Hauptstaatsarchivs Weimar (ThHStAW), des Gemeinsamen Instituts für Musikwissenschaft der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar und der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) sowie der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar (HAAB) baut auf dem Vorgängerprojekt „Theater und Musik in Weimar von der Ära Hummel bis zum Ende des Hoftheaters (1819-1918)" sowie dem im Teilprojekt „Musik und Theater" des Sonderforschungsbereichs 482 der von der FSU Jena erarbeiteten Spielpläne des Weimarer Hoftheaters (1791-1840) auf. Ziel ist einerseits im Sinne des Open Access die digitale Bereitstellung der Theaterzettel des Weimarer Nationaltheaters bis 1969 und deren wissenschaftliche Kommentierung, andererseits die möglichst lückenlose Rekonstruktion des Weimarer Spielplans. Die Erschließung, Archivierung und Präsentation der Digitalisate erfolgt zusammen mit den erschlossenen Metadaten im „Digitalen Archiv der Thüringer Staatsarchive". Darüber hinaus wurde in Eigenleistung ein auf TYPO3 und Solr basierendes Theaterzettelportal entwickelt und implementiert. Die Metadaten werden über OAI geharvestet, projektspezifisch aufbereitet und präsentiert. Das Portal soll einer komfortablen Recherche, die internationalen Standards Rechnung trägt, genügen und Zusatzinformationen bereitstellen. Grundlage des Digitalisierungsprojektes sind primär die Theaterzettel, nach dem Zweiten Weltkrieg kommen vermehrt umfangreichere Programmhefte hinzu bzw. werden die Theaterzettel teilweise in diese eingebunden oder später ganz durch diese ersetzt. Bisher wurden 43.805 Datensätze zu Theaterzetteln und Programmheften mit teils verlinkten wissenschaftlich erschlossenen Metadaten bereitgestellt. Die Theaterzettel sind i. d. R. zwei- bis vierseitig (bis auf einige einseitige zu Kammermusiken), die Programmhefte insbes. nach 1945 bis zu 20- oder mehrseitig. Die zu standardisierenden Werk- und Personendaten wurden im Rahmen der Projektarbeit zum einen anhand einschlägiger Lexika (im Musiktheaterbereich wurde hierbei zusätzlich auf die Datenbank des Internationalen Quellenlexikons RISM zurückgegriffen) und zum anderen mit Hilfe der Personennamendatei (PND) bzw. der Gemeinsamen Normdatei (GND) ermittelt. Zudem wurden die personenspezifischen PND-Nummern (jetzt GND) in die Personendatensätze der Datenbank eingepflegt, wodurch eine Verlinkung mit den Personendatensätzen der Normdatei erzeugt wird. Abrufbar aus der UrMEL-Datenbank der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek sind Aufführungs-, Werk-, Personen- und Theaterzettel-Datensätze sowie Digitalisate der Theaterzettel. Die Theaterzettel sind eine zentrale Quelle für grundsätzliche Fragen zum Repertoire sowie zur Inszenierungs- und Aufführungspraxis des Weimarer Nationaltheaters. Sie liefern wichtige Hinweise auf die gespielten Werke und ihre Fassungen, auf Komponisten, Autoren, Übersetzer und Bearbeiter sowie auf die Künstlerpersönlichkeiten (SchauspielerInnen, SängerInnen, gastierende Virtuosenlnnen, TänzerInnen, Dirigenten), die in Weimar gewirkt haben.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Der historische Notenbestand des Deutschen Nationaltheaters Weimar, Sinzig (Studio-Verlag) 2011
    Axel Schröter
  • „Die Aufführungen des Don Giovanni im Kontext der Weimarer Mozartrezeption der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts", in: Mozartjahrbuch 2011
    Axel Schröter
  • „Liszts Wirken in Weimar - Innensicht und Außensicht", in: Jahrbuch der Klassik-Stiftung Weimar 2011, S. 155-171
    Axel Schröter
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung