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Die (übersehene) Rolle von Hinweisreizen und Abrufprozessen bei der Aufhebung intentionalen und nicht intentionalen episodischen Vergessens

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2008 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 107519535
 
Es gehört zu den ironischen und höchst kontraintuitiven Befunden zum episodischen Gedächtnis, dass sowohl die Vorgabe einer Teilmenge gelernten Materials als Hinweisreize (part-list cuing) als auch der unmittelbar vorangehende eigenständige Abruf dieses Materials (part-list retrieval) das Erinnern der restlichen Items typischerweise erschwert. Während diese Befunde für “frisch” gelerntes Material wohl etabliert sind, deuten die Ergebnisse einer weitgehend ignorierten Studie aus den 90-er Jahren darauf hin, dass sich die Effekte zumindest für intentional vergessenes Material aufheben oder gar umkehren könnten. Ziel dieses Projekt ist es, dieses Ergebnis zu replizieren, zu erweitern und seine Verallgemeinerbarkeit auf andere Formen episodischen Vergessens zu prüfen. Es werden sechs zentrale episodische Vergessenformen untersucht. Die Vergessensformen unterscheiden sich darin, ob sie intentional oder nicht intentional erzeugt sind, ob sie einen Kontextwechsel beinhalten oder nicht, und ob sie, einer klassischen Einteilung folgend, auf eine Unerreichbarkeit oder Unverfügbarkeit von Information zurückgehen. Die Ergebnisse dürften zu einer Neubewertung der Effekte von part-list cuing und part-list retrieval führen und einen wichtigen Beitrag zum Verständnis episodischen Erinnerns liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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