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Neuroendokrine Mechanismen von vertauschten Geschlechterrollen beim Bindenlaufhühnchen (Turnix suscitator)

Antragstellerin Dr. Cornelia Voigt
Fachliche Zuordnung Biochemie und Physiologie der Tiere
Förderung Förderung von 2009 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 107928614
 
Es wird allgemein angenommen, dass Geschlechtsunterschiede (sog. Sexualdimorphismen} im Verhalten von Vertebraten auf Geschlechtsunterschiede im Gehirn zurückzuführen sind, die durch die Wirkung von geschlechtsspezifischen Hormonprofilen entstehen. In dem Geschlecht, dass ausschiiesslich oder bevorzugt bestimmte sozio-sexuelle Verhaltensweisen ausübt, sind die Gehirngebiete, die an diesen Verhaltensweisen beteiligt sind, in der Regel „besser" differenziert, d. h. dass diese Areale grosser sind oder mehr Neurone oder grössere Neurone enthalten oder bestimmte zelluläre Komponenten in grösseren Mengen auftreten. Bei den meisten Vogelarten sind territoriale Aggression und Balzverhalten typisch für Männchen und gehen mit einem erhöhten Androgengehalt im Blut einher, während Brutfürsorge typisch für Weibchen ist. Ein ideales Modell zur Überprüfung des kausalen Zusammenhangs zwischen geschlechtsspezifischen Gehirnstrukturen und geschlechtsspezifischem Verhalten stellen die wenigen Vogelarten mit vertauschten Geschlechterrollen dar. Hier zeigen die Weibchen die männchen-typischen Verhaltensweisen territoriale Aggression und Balz. Entsprechend des obigen Konzepts der sexuellen Differenzierung sollten bei diesen Arten die relevanten Gehirnteile der Weibchen besser entwickelt sein, als die der Männchen. Eine solche Vogelart, in der die Geschlechterrollen vertauscht sind und die sich darüberhinaus gut im Labor halten lässt, ist das Bindenlaufhühnchen (Turnix suscitator). Bei diesem Nestflüchter sollen die neuroendokrinen Korrelate von territorialer Aggression untersucht werden. Die Studie fokussiert (1) an der Untersuchung aktivierender und organisierender Effekte der Gonadenhormone auf das Verhalten, (2) an den neuralen Mechanismen, über die die Steroidhormone im Gehirn ihre Wirkung entfalten und (3) an der Identifizierung der Gehirngebiete, die in der Steuerung von territorialer Aggression beteiligt sind.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Italien
 
 

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