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Die funktionelle Bedeutung der Heteroblastie bei Bromelien
Antragsteller
Professor Dr. Gerhard Zotz
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung
Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 108215445
Als „Heteroblastie“ wird die sprungartige Änderung von Organform oder Habitus einer Pflanzenart in der Ontogenie bezeichnet. Das vorgeschlagene Projekt untersucht die funktionelle Relevanz dieses Wechsels am Beispiel der Tillandsioideae (Bromeliaceae), einem Taxon, das sich durch besonders viele heteroblastische Arten auszeichnet. Jugendformen ähneln hier „atmosphärischen“ Arten, d.h. haben relativ schmale, sukkulente Blätter mit vielen Saugschuppen, Folgeformen haben breite Blätter, die eine Zisterne oder Tank bilden. Die bisherigen Arbeiten zum adaptiven Wert der Heteroblastie in dieser und anderen Pflanzengruppen beschäftigten sich meist nur mit jeweils einer Art und nur mit einigen wenigen physiologischen und/oder morphologischen Aspekten, und ließen zudem ontogenetische Drift oft unbeachtet. Somit fehlt auch 140 Jahren nach der ersten Beschreibung des Phänomens eine eindeutige, allgemeine Erklärung hinsichtlich dessen Funktion. Wir schlagen deswegen eine Studie vor, die eine Vielzahl von Arten einschließt, und ausgehend von einer quantitativen Definition von Heteroblastie und deskriptiver „natural history“ eine rigorose, experimentelle Analyse der funktionellen Konsequenzen des Wechsels von atmosphärischer zu Tankform durchführt. Dies schließt auch die Analyse der Interaktion endogener und exogener Faktoren beim Übergang von Jugend- zu Folgeform ein.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen