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Digitalisierung des Nachlasses von Konrad Zuse - Bereitstellung im Internet und inhaltliche Auswertung

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 109855087
 
Konrad Zuse ist unbestritten einer der wichtigsten Erfinder und Computerpioniere weltweit. Im Juni 2010 jährt sich sein Geburtstag zum hundertsten Mal. Zu diesem wichtigen Jubiläum soll sein Nachlass komplett digitalisiert, wissenschaftlich erfasst und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Erstmals soll zudem die Funktionsweise der Z1, seiner ersten, rein mechanischen Rechenmaschine, komplett durchdrungen und in einem Hardwarenachbau demonstriert werden. Mit der Überführung des Nachlasses von Konrad Zuse in das Archiv des Deutschen Museums in München im Dezember 2006 ist es zum ersten Mal möglich, Einsicht in die Originaldokumente Zuses zu seinen Rechenmaschinen zu nehmen. Beginnend im Jahr 1999 hat einer der Antragsteller (R. Rojas) bereits das virtuelle „Konrad-Zuse- Internetarchiv“ angelegt. Dort sind Digitalisierungen ausgewählter Fotokopien von Zuse-Dokumenten online gestellt. Die Fotokopien waren in den 1970er Jahren von der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung in Zusammenarbeit mit Zuse angefertigt worden. Allerdings betraf die damalige Sicherungsaktion nur einen Teil des Zuse-Nachlasses. Der nun im Archiv des Deutschen Museums vorhandene Nachlass ist zehnmal umfangreicher als die damaligen Fotokopien der GMD: er umfasst etwa 87.600 Seiten, 2.377 DIN-A0 und DIN-A1 Schaltpläne und 1.000 Bilder.In dem beantragten Projekt geht es darum, das Internet-Archiv zu vervollständigen, zu korrigieren, und kritisch zu bearbeiten. Das Internet-Archiv wird praktisch neu gegründet. Dafür wird der Zuse-Nachlass vollständig katalogisiert und digitalisiert. Gleichzeitig werden die Dokumente für Forscher und Interessierte online zur Verfügung gestellt. Ein besonderes Augenmerk wird auf den Plankalkül, sowie auf die Architektur der Zuse-Rechenmaschinen Z1 bis Z4 gerichtet sein. Diese Maschinen bilden den Höhepunkt der Schaffensperiode Zuses in den neun Jahren von 1936 bis 1945. Das Projekt wird folgende Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich machen:- Verzeichnung des Nachlasses von Konrad Zuse (Findbuch)- Einspielen der Formaldaten der Erfassung in das „Kalliope“ Informationssystem.- Eine vollständige Digitalisierung des Zuse-Nachlasses, geordnet nach- chronologischen und nach inhaltlichen Gesichtspunkten.- Eine vollständige Dokumentation, 3D-Simulation und Nachbau der Rechenmaschine Z1, des ersten in Deutschland gebauten Computers- Simulationen der Maschinen Z2, Z3 und Z4, S1 und S2.Zum ersten Mal wird es möglich sein, alle frühen Zuse-Rechenmaschinen in ihrer Bau- und Funktionsweise zu verstehen. Interaktive Simulationen und Hardwarenachbauten werden die Architektur der Maschinen zugänglich machen und für die Nachwelt retten. Diese Simulationen werden 2010 fertig gestellt sein. Die vorläufigen Ergebnisse des Projekts werden auf einer Konferenz anlässlich Zuses 100. Geburtstags im Juni 2010 vorgestellt. Der Antrag verbindet in idealer Weise die Erschließung und Digitalisierung der Originaldokumente im Archiv des Deutschen Museums mit dem virtuellen Konrad-Zuse- Internet-Archiv und den Simulationen, die an der FU Berlin entstehen. Damit wird ein multifunktioneller Zugang zu Konrad Zuse und zur Frühgeschichte des Computers in Deutschland möglich. Informationen über Leben und Schaffen von Zuse kann so zusammengeführt, in großer Kompaktheit und Vollständigkeit dargestellt werden. Die beiden Antrag stellenden Seiten sind durch ihre Erfahrung und Vorarbeit sich perfekt ergänzende Projektnehmer.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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