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Wissensmodelle der Matière de Bretagne. Epistemologische Darstellungskonzepte und -verfahren im zeitgenössischen französischen Artusroman

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2008 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 110284683
 
Das Projekt untersucht zeitgenössische, sich durch besonders hohe epistemische/epistemologische Selbstreflexivität auszeichnende Mittelalterromane italienischer und französischer Provenienz als Beitrag der Literatur zu aktuellen Debatten um die Grenzverläufe zwischen einzelnen Wissen( schaft)sbereichen und das erkenntnistheoretische Potenzial der Fiktion. Ziel ist es zu klären, auf welche Weise das Mittelalter in epistemologischer, wissenschafts- und literaturhistorischer Hinsicht funktionalisiert wird, um zeitgenössische Auffassungen von Wissen modellhaft vorzuführen und in historischer Perspektive kritisch zu verhandeln. Neben den international als Vorreiter fungierenden Romanen Umberto Ecos richtet sich das Interesse vorwiegend auf neuere fiktionale und semifiktionale Matière de Bretagne-Adaptationen, die sich zu einem repräsentativen Zweig der französischen Mittelalterrezeption entwickelt haben. Im Zentrum des Interesses stehen Darstellungsverfahren, die das Verhältnis von Wissen und Glauben und von ‚Fakt’ und Fiktion narrativ problematisieren und ihre Funktionen (selbst-)reflektierend ausweisen. Die Analyse der Auswahl, Funktion und Relevanz der Erkenntnis leitenden Darstellungsverfahren soll eruieren, wie diese in den Romanen als postmoderne Wissensmodelle, die ihre epistemologische Substanz dem Mittelalter resp. dem als dessen spezifisches Signum rezipierten arthurischen Stoffkreis verdanken, produktiv wirken können. Das Projekt zielt damit auf einen typologischen Aufriss zeitgenössischer, im Rahmen der Mittelalterrezeption verhandelter Wissensmodelle, um zu zeigen, wie und warum gerade die Literatur als fiktionaler Gestaltungsraum ein besonderes Potential bietet, auch in der Postmoderne epistemologische und kulturanthropologische Fragestellungen zu erörtern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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