Phylogenie und Phylogeographie sulawesischer Koboldmakis
Ökologie der Landnutzung
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Durch die Anwendung unterschiedlich schnell evolvierender autosomal und uniparental vererbter Marker auf das wohl bisher umfangreichste geographische Sampling konnte erstmals die Entwicklungsgeschichte sulawesischer Koboldmakis sowie ihre biogeographischen Determinanten auf verschiedenen Ebenen analysiert werden. Ein seit dem Oligozän abfallender Meerespiegel und die durch die Sundaland/Sula-Spur-Kollision erzeugte initiale Landbildung ermöglichte dem letzten gemeinsamen Vorfahren sulawesischer Tarsier vermutlich die Kolonisation des paläo-sulawesischen Archipels im Miozän. Die Aufspaltung in zwei Evolutionslinien und deren anschließende Diversifikation fand vorrangig im Pleistozän statt, weshalb es räumliche Überlappungen mit bekannten Endemismusgebieten gibt. Die hohe Auflösungskrafl der verwendeten Markersysteme konnte erstmals die genetischen Affiliationen einer Vielzahl parapatrischer und allopatrischer Populationen auf Sulawesi herausstellen. Zudem konnten Speziationsereignisse auf Grundlage einer breiten Datenlage verlässlich datiert werden. Überdies konnte der Merkmalszustand des x-chromosomal vererbten Opsingens bei sulawesischen Koboldmakis als L-senstiv determiniert werden.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- (2013). The eventful history of a "living fossil" - Phylogeny and phylogeography of Sulawesi tarsiers. Dissertation, Universität Mainz
C. Driller