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Phylogenie und Phylogeographie sulawesischer Koboldmakis
Antragsteller
Professor Dr. Hans Zischler
Fachliche Zuordnung
Evolution, Anthropologie
Ökologie der Landnutzung
Ökologie der Landnutzung
Förderung
Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 111246651
Für die sulawesischen Tarsier liegen molekulare Daten, die geeignet sind Phylogeographie, Ausmaß und Strukturierung genetischer Diversität und Signaturen (historisch) demographischer Modelle abzuschätzen und zu detektieren, derzeit nur für Gruppen innerhalb Zentralsulawesis vor. Molekulare Analysen mit den in diesem Projekt entwickelten genetischen Markersystemen sollen innerhalb des beantragten Vorhabens in einen gesamtsulawesischen Kontext gestellt werden. Dazu werden Freilandaufenthalte und Beprobungen an Orten außerhalb Zentralsulawesis beantragt, die sich erdgeschichtlich auf die drei unterschiedlichen Kontinentalplatten, die Sulawesi konstituieren, rückführen lassen. Zudem werden Beprobungsgebiete in die Analysen eingebaut, die mit dem Beginn des Pliozäns periodisch durch Wasserbarrieren fragmentiert oder temporär verbunden waren. Auf Basis unterschiedlich schnell evolvierender, maternal vererbter mitochondrialer DNA-Abschnitte, des paternal vererbten SRY und 12 nukleären Mikrosatellitenloci soll eine umfassende und gut unterstützte Phylogeographie sulawesischer Tarsier erstellt werden. Daraus sollen die Muster und Prozesse der Kolonisation Sulawesis durch Tarsier und somit der Einfluss junger und alter geologischer Phänomene - neogener Plattentektonik und plio-pleistozäner, alternierender Vikarianz- und Kontaktszenarien - auf deren rezente Diversität nachvollzogen werden. Zudem soll die molekulare Merkmalsevolution eines Opsingens mit funktioneller Bedeutung für das Farbensehen und das Aktivitätsmuster innerhalb der sulawesischen Tarsier analysiert und in einen Kontext zur Tarsierradiation und zur gesamten Primatendivergenz gestellt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen