Detailseite
Projekt Druckansicht

Qasr al-Mushatta - Das frühislamische Wüstenschloss Mushatta, Dokumentation und Deutung

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2009 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 111266863
 
Das frühislamische Wüstenschloss Mushatta südlich der jordanischen Hauptstadt Amman wurde in der Mitte des 8. Jh.s n. Chr. begonnen und blieb unvollendet. Nach der Wiederentdeckung durch europäische Reisende im 19. Jahrhundert galt die Aufmerksamkeit ganz überwiegend der reich dekorierten Fassade, welche als Hauptwerk der frühislamischen Kunst heute im Pergamonmuseum zu Berlin gezeigt wird. Im Gegensatz zu der breiten Wahrnehmung der Fassade blieb die Gesamtanlage wenig beachtet und weitgehend unerforscht. Im Rahmen des Hauptantrags konnten die Fragen des ursprünglichen Bauplans, der Grad der Fertigstellung sowie die Grundzüge der bautechnischen Realisierung dokumentiert, analysiert und weitgehend geklärt werden. Zu den wichtigen Ergebnissen gehört, dass der Bau wesentlich weiter und bis in die Oberflächengestaltung hinein fertig gestellt war, als das bisher publiziert wurde. Die Einzelheiten werden im Arbeitsbericht separat vorgelegt. Mit dem Fortsetzungsantrag soll• das Umland im Survey erforscht werden, nachdem bisher neben verstreuten Keramikfragmenten nur ein Damm und ein Wasserbecken beobachtet wurden. Zur landwirtschaftlichen Nutzung im Umfeld und der Unterbringung der Bauarbeiter ist bisher nichts bekannt; • die Datierung der Anlage geklärt werden, welche aus dem archäologischen Fundmaterial heraus in abbasidische Zeit gesetzt werden müsste. Dagegen werden aus der scientific community deutliche Vorbehalte formuliert; die weitere Klärung dieser Frage ist unverzichtbar; • die Bautechnik, besonders die Nutzung von unterschiedlichen Werkzeugen, der Herstellungsprozess der Wandmosaiken sowie die Bedeutung von bauzeitlichen Ziegelstempeln vertieft geklärt werden; • die zahlreichen Graffiti erfasst und ausgewertet werden, welche bisher nur in der Masse, nicht aber in der Entstehungszeit und der Aussage für den Bau bewertet sind; • der Projektertrag als Manuskript für eine Monographie vorlegt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Stefan Weber
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung