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Trümmerfrauen: Realität und Mythos

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 111515409
 
Die Trümmerfrauen sind ein konstitutioneller Baustein der deutschen Nachkriegsgeschichte, der in keiner historischen Darstellung, Schulbuch, Film- und Fernsehdokumentationen und individueller Erinnerung fehlen darf. Im Gegensatz zu dieser Omnipräsenz geht das Projekt von der These aus, dass die Trümmerfrau erst im Zuge einer kollektiven Erinnerungsarbeit zu diesem zentralen Element deutscher Nachkriegsgeschichte wurde. Um diesen Prozess zu untersuchen, werden Wirtschafts-, Begriffs- und Diskursgeschichte methodisch miteinander verbunden. Die Untersuchung ist vergleichend angelegt, weil die Bundesrepublik und die DDR Systemkonkurrenzen auch im Umgang mit den Aufbauarbeiten und weiblicher Beteiligung ausgetragen haben. Die daraus resultierenden Erinnerungen haben sich durch die diskursive Aufarbeitung seit den 1970er Jahren zu kompatiblen Geschichten entwickelt, die nach 1989 in einen gemeinsamen Erinnerungsort einfließen konnten. Dass dem Wiederaufbau durch die „Trümmerfrau“ in beiden deutschen Staaten mit jeweils unterschiedlichen Konnotationen eine identitätsbildende Funktion zukam, zeigt ein Vergleich mit Österreich, wo der Trümmerfrau eine vergleichsweise nach-geordnete Stellung im Geschichtsbewusstsein zukommt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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