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Symphonie-Kulturtransfer. Untersuchungen zum Studienaufenthalt polnischer Komponisten in Deutschland und zu ihrer Auseinandersetzung mit der symphonischen Tradition 1867-1918

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2008 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 113070809
 
In der Arbeit wird gezeigt, dass der starke Aufschwung, den die polnische Symphonik um 1900 nahm, maßgeblich von Komponisten getragen wurde, die zuvor im deutschen Raum studiert hatten. Dieser Zusammenhang wird nicht als Konsequenz einer vermeintlichen „Hegemonie der deutschen Musik" verstanden, sondern - entsprechend dem Ansatz der Kulturtransferforschung - aus der Perspektive und Interessenlage derjenigen untersucht, die sich ein fremdes Kulturobjekt aneignen.Im ersten Teil wird am Beispiel von fünf Komponisten mit unterschiedlichem Profil (Z. Noskowski, I. J. Paderewski, M. Karlowicz, L. Rozycki, K. Szymanowski) erörtert, aus welchen Gründen polnische Musiker um 1900 trotz des sich zunehmend verschlechternden politischen Verhältnisses beider Nationen bevorzugt im deutschen Raum und vor allem in Berlin studierten, wie sie sich dort im Kompositionsunterricht, bei Konzertbesuchen etc. mit der deutschen Symphonik-Tradition auseinandersetzten, wie sie dies in Briefen und publizierten Texten reflektierten und inwieweit sie die angeeigneten Konzepte später im polnischen Musikleben umzusetzen suchten.Im zweiten Teil wird analysiert, wie die polnischen Komponisten Modelte der deutschen Symphonik-Tradition („per aspera ad astra"-Dramaturgie; symphonische Dichtung und Landschaftsmalerei) in ihrem eigenen Schaffen aufgriffen und - bewusst oder unbewusst - modifizierten.Untersuchungen zum Stellenwert und kulturellen Kontext der Symphonik im polnischen Musikleben sowie zur Publikation und Aufführung polnischer Orchesterwerke Im deutschen Raum bis 1918 runden die Arbeit ab.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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