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Staatssozialistische Entwicklungspfade. Die DDR, Polen, die Tschechoslowakei und Ungarn im Vergleich

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2008 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 115547787
 
Das Forschungsprojekt nimmt die „historischen Entwicklungspfade" von vier staatssozialistischen Ländern systematisch vergleichend in den Blick, wobei besonderes Augenmerk auf den politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Institutionen der zentralen Planwirtschaft und den sozialistischen Managern liegt. Die genauere Analyse der bei allen vier Entwicklungspfaden festgestellten, aber recht unterschiedlich ausgeprägten Hybridisierungs- und Informalisierungstendenzen des planwirtschaftlichen Institutionengefüges seit den 1970er Jahren, die sich als Folgen wachsender Herausforderungen durch die dritte Industrielle Revolution und die damit verbundenen Globalisierungsprozesse deuten lassen, hat sich als sehr fruchtbar erwiesen. Der Aufbau kompensatorischer Netzwerkstrukturen, der auf einer expandierenden, zentral nicht mehr steuerbaren Schattenwirtschaft bemühte, erlangte insbesondere in Polen und Ungarn Bedeutung, weil er sich hier mit der wieder zugelassenen Privatwirtschaft verbinden konnte. Eine im Rahmen des Projektes im November 2007 veranstaltete internationale Tagung befasste sich in systemübergreifender, vergleichender Perspektive mit den erheblichen Folgewirkungen des beschleunigten sozioökonomischen Wandels im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts auf die Handlungsspielräume, die Anforderungsprofile, die soziale Zusammensetzung sowie die Werthaltungen, Legitimationen, Selbst- und Fremdbilder der ost- wie der westeuropäischen Wirtschaftseliten. Sie erbrachte vielfältige Ergebnisse, die zum einen in Form eines separaten Tagungsbandes veröffentlicht werden (vgl. Abschnitt 2.2 und Anlage 4), zum anderen als weiterführende Anregungen in die geplante Monografie einfließen sollen (vgl. Abschnitt 2.2 und Anlage 5).Ziel der Abschlussfinanzierung ist es, das in der letzten Arbeitsphase deutlich gewordene zusätzliche Potenzial des Vergleichs von Phänomenen der Netzwerkbildung in den osteuropäischen Ländern in den 1970er und 1980er Jahren mit etwa zeitgleich auftretenden Phänomenen der Umstrukturierung von Unternehmens- und Wirtschaftselitenetzwerken in den westeuropäischen Industriestaaten auszuschöpfen. Der wissenschaftliche Gehalt der geplanten Monografie „Staatssozialistische Wirtschaftseliten. Sozialprofile, Werthaltungen, Legitimationen im transnationalen Vergleich" kann auf diese Weise beträchtlich gesteigert werden, denn sie rundet den Vergleich staatssozialistischer Entwicklungspfade damit für das Hauptuntersuchungsfeld Wirtschafteliten im gesamteuropäischen Kontext ab.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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