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Franz Dischinger, ein deutscher Bauingenieur - Untersuchung ausgewählter Aspekte von Wirken und Werk im zeitgeschichtlichen Kontext
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Werner Lorenz
Fachliche Zuordnung
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung
Förderung von 2009 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 115589827
Franz Dischinger (1887-1953) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Bauingenieure des 20. Jahrhunderts. Maßgeblich hat er die Entwicklung des Bauens mit Beton geprägt, insbesondere im Bereich des Schalenbaus und des Spannbetons hat er Maßstäbe gesetzt. Trotz schon früher und hoher Anerkennung seiner fachlichen Leistungen steht eine wissenschaftliche Bearbeitung seines Lebenswerks bislang aus. Darüber hinaus zählt Dischinger zu einer Generation von Bauingenieuren, deren Wirken in den Zeitläufen des 20. Jahrhunderts – gleichsam von Weimar über Berlin nach Bonn – unterschiedlichsten gesellschaftspolitischen Kraftfeldern ausgesetzt war. Seine Planungen im „Dritten Reich“ werfen nicht nur Fragen nach den Mechanismen seiner Indienststellung für die Machthaber und deren späterer Rezeption auf, sondern berühren grundsätzlich seine Verantwortungsbegriffe und Leitbilder. Auch diesbezügliche Untersuchungen gibt es bislang zur Berufsgruppe der Bauingenieure noch nicht. Erstmals sollen Wirken und Werk Dischingers unter besonderer Berücksichtigung des zeitgeschichtlichen Kontextes systematisch untersucht werden. Neben der Erarbeitung des Gesamtwerks und dessen im engeren Sinne bautechnikgeschichtlicher Wertung steht die Analyse seiner Biografie im Mittelpunkt. Exemplarisch für die Rolle deutscher Bauingenieure im NS werden seine Einbindung in den Herrschaftsapparat und die zeittypischen Netzwerke zwischen Politik, Industrie und technischer Intelligenz ebenso thematisiert wie seine rückblickenden Erklärungsmodelle und deren Rezeption.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen