Detailseite
Projekt Druckansicht

Auswertung der metallenen Kleinfunde aus den Grabungen der Abteilung Rom des DAI auf der Agora von Selinunt (Sizilien)

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 115773111
 
Seit 1996 führt die Abteilung Rom des Deutschen Archäologischen Instituts auf der Agora der griechischen Kolonie Selinunt (Sizilien) Ausgrabungen durch, bei denen ein an Menge und Vielfalt außergewöhnlicher Komplex metallener Kleinfunde archaischer bis frühhellenistischer Zeit zutage gekommen ist. Die seit 1.3.2009 laufende Auswertung liefert nicht nur neue Erkenntnisse zur Geschichte und Wirtschaft Selinunts, sondern auch zur Feindatierung von Kleinfunden im Mittelmeerraum sowie zum Verhältnis zwischen griechischen Siedlern und indigener Bevölkerung Siziliens. Die Herkunftsgebiete der Funde reichen vom östlichen Mittelmeerraum bis nach Zentralfrankreich, ein Umstand, der nicht nur Bedeutung und überregionale Vernetzung der „Megalopolis“ Selinunt in einem anderen Licht erscheinen lässt, sondern auch grundsätzliche Fragen zu den Handelsbeziehungen im westlichen Mittelmeerraum aufwirft. Zahlreiche süd- und zentralfranzösische Hallstattbronzen lenken den Blick auf eine Region, deren Bedeutung für Großgriechenland bislang nahezu völlig unbekannt war. Das Überwiegen italischer Trachtbestandteile gegenüber griechischen Stücken wirft Fragen nach dem Ethnos der Stadtbewohner und der Akkulturation indigener Völkerschaften Siziliens auf und lässt zugleich Weihungen italischer Objekte in griechischen Heiligtümern in einem anderen Licht erscheinen. Da zusammenfassende Studien zu Metallfunden aus westgriechischen Städten bislang fehlen, verspricht die Studie zu einem Grundlagenwerk für den gesamten westlichen und zentralen Mittelmeerraum zu werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung