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Mobilität, Translokalität und Handel: imaginative Geographien der Swahili

Subject Area Human Geography
Term from 2009 to 2011
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 116408262
 
Final Report Year 2014

Final Report Abstract

„Translokalität“ ist in den letzten Jahren zu einem Schlüsselkonzept der Sozial- und Geisteswissenschaften geworden. Aufgrund seines expliziten Bezugs zur Lokalität – und gleichzeitig deren Transzendenz – wurde der Begriff vor allem von Geographen aufgegriffen, die sich mit den Auswirkungen der weltweit zunehmenden Mobilität von Menschen, Objekten und Ideen auf zentrale geographische Konzepte wie Ort und Raum auseinandersetzen. Vor allem im Zusammenhang mit dem interdisziplinären Feld der Mobilitätsforschung, das in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnenen hat, wird aktuell versucht, den Begriff der Translokalität auf unterschiedliche Arten für die Forschung fruchtbar zu machen. Indem sich dieses Forschungsprojekt bereits früh mit dem Begriff der Translokalität auseinandergesetzt hat, war es möglich, einen entscheidenden Beitrag zu dieser Debatte zu leisten und im Feld auch international rezipiert zu werden. Dies gilt auch für die Diskussion um mobile Methoden. Basierend auf mobiler, ethnographischer Forschung an der ostafrikanischen Küste, in Dubai, Oman und Jakarta, bestand das zentrale Interesse dieses Forschungsprojekts darin, zu verstehen, wie Translokalität tatsächlich gelebt und erfahren wird. Dabei wurden aktuelle theoretische Debatten zu Translokalität und dem Verhältnis von Mobilität und Raum mit ethnographischem Material aus dem Swahili-Kontext in einen Zusammenhang gebracht. Durch einen Fokus auf translokale Handelspraktiken zwischen Swahili an unterschiedlichen Orten stand dabei insbesondere die Beziehung zwischen Kultur und Ökonomie innerhalb des Handels im Vordergrund, sowie dessen materielle und immaterielle Auswirkungen auf Konstruktionen von Ort und Raum. Insgesamt zeigt das Projekt, wie es erst in der Verbindung von Empirie und Theorie, durch die Verankerung der theoretischen Diskussionen zu Translokalität in tatsächlichen Erfahrungen von tatsächlichen Menschen möglich wird, der komplexen und vielschichtigen Mobilität von Menschen, Dingen und Ideen und ihren räumlichen Auswirkungen angemessen Rechnung zu tragen. Indem es danach gefragt hat, was Translokalität für diejenigen bedeutet, die sie tatsächlich leben, stellt dieses Projekt daher einen empirisch begründeten Beitrag zu aktuellen theoretischen Reflektionen sowohl über das Verhältnis von Ökonomie und Kultur, als auch zu der Beziehung zwischen Mobilität und Raum dar.

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