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Diskurs - Hegemonie - Raum: Die Konstitution der Frankophonie als "internationale Gemeinschaft" und "geokultureller Raum"

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 117185777
 
Die Studie liefert auf der Basis der Diskurs- und Hegemonietheorie einen Beitrag zur Weiterentwicklung einer poststrukturalistisch informierten Humangeographie und testet Methoden, die eine der veränderten Ontologie entsprechende Operationalisierung ermöglichen. Ausgangspunkt ist eine traditionelle Fragestellung der Geographie: Wie kann die Existenz einer Gemeinschaft und "ihres" Raumes konzeptionalisiert werden? Poststrukturalistisch informierte Ansätze gehen davon aus, dass kollektive Identitäten nicht auf wesenhafte Eigenschaften zurückgeführt werden können. In der Arbeit wird parallel zu dem von Laclau skizziertem politischen Konzept von Identität ein politisches Konzept von Raum ausgearbeitet. Räume sind danach - in gleicher Weise wie Identitäten - radikal historisch und kontingent und in diesem Sinne politisch. Auf dieser Basis kann in der Fallstudie gezeigt werden, dass die Entstehung der Frankophonie in den 1960er Jahren als ein Versuch bewertet werden kann, nach der Dislokation des Kolonialdiskurses eine neue Struktur zu etablieren - die "Gemeinschaft der Französischsprachigen". Seit Ende der 1990er wird die Frankophonie als "Bollwerk der kulturellen Vielfalt" konstituiert. "Frankophonie" wird im neuen Diskurs einer "uniformisierenden, angelsächsisch dominierten Globalisierung" gegenübergestellt.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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