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Evolutionsökologie der Mnemiopsis leidyi-Invasion in Nord- und Ostsee

Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 117783505
 
Die Rippenqualle Mnemiopsis leidyi (Ctenophora), wurde kürzlich in Nord- und Ostsee eingeschleppt. 18 Monate nach dem ersten Auftauchen werden häufig Individuendichten >500/m3 gezählt, was deutliche Veränderungen für das pelagische Nahrungsnetz erwarten läßt. In diesem Projekt soll die Bedeutung evolutionsbiologischer Prozesse für Erfolg und ökologische Auswirkungen einer Einschleppung untersucht werden. Kernfrage ist das ‚Paradox der Invasionsbiologie’: wie können offenbar genetisch verarmte Gründerpopulationen invasiver Arten erfolgreich sein ? - Dazu sollen zunächst die Ursprungspopulation(en) von Mnemiopsis in Nord/Ostsee durch hochauflösende genetischen Markern (Mikrosatelliten und SNPs) und aktuellen populationsgenetischen Auswertemethoden wie Bayes’scher Analyse und Zuordnungstests identifiziert werden. Sodann sollen etwaige historische Populationsflaschenhälse / Hybridisierungen zwischen unterschiedlichen Ausgangspopulationen detektiert werden, da beide Prozesse adaptive Evolution beschleunigen können. Die genetische Vielfalt von Mnemiopsis in Nord- und Ostsee wird in ihrem zeitlichen Verlauf untersucht und mit jener in den/der identifizierten Ursprungsregion verglichen, wobei Proben kurz nach den ersten Fundmeldungen zur Verfügung stehen. Dabei wird die Hypothese überprüft, ob junge Populationen genetisch veramt sind, während bereits länger existierende eingeschleppte Populationen aus Schwarzem /Kaspischem Meer eine intermediäre Vielfalt zeigen. Das Vorhandensein adaptiver Populationsdifferenzierung wird räumlich und zeitlich mittels gengekoppelter SNP-Marker in einem ‚genome scan’-Ansatz bestimmt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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