Rechtsstruktur der Aquakultur

• Antragsteller: Professor Dr. Arndt Schmehl
• Fachliche Zuordnung: Öffentliches Recht
• Förderung: Förderung von 2009 bis 2011
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 120053374

In dem Vorhaben soll die Entwicklung von Rechtsstrukturen der stark expandierenden Nutzung des Umweltmediums Wasser zur Tier- und Pflanzenproduktion durch die Aquakultur untersucht werden.Die Bedeutung der Aquakultur für Ernährung, Wirtschaft, Handel und Umwelt steigt infolge der Erschöpfung der Fischerei und der Zunahme des einschlägigen Welthandels stark an. Dies verschärft die Frage nach Art und Inhalt der normativen Beeinflussung von Nutzen und Risiken dieser Umweltnutzung. Aquakulturen nehmen in teils nicht lokal begrenzbarer Weise Einfluss insbesondere auf die Biodiversität, die Nahrungskette, die Tier- und Pflanzengesundheit und die Gewässerqualität, und sie finden sich oft in der ufernahen und daher besonders nutzungskonfliktträchtigen Zone. Insbesondere wegen der weitgehenden Disparatheit der Rechtsgrundlagen und der relativ geringen Staatszentrierung der Governancestrukturen der Aquakultur sind rechtswissenschaftliche Untersuchungen hierzu gleichwohl bisher vereinzelt geblieben.In einer vergleichenden Studie soll daher die Entwicklung der Rechtsstrukturen im Hinblick auf die international angestrebte Nachhaltigkeit untersucht werden. Als Vergleichsgebiete werden Chile und, für die EU, Schottland herangezogen, die bei Ähnlichkeiten ihres jeweiligen Aquakultursektors die Rechtssysteme unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklungsstadien repräsentieren. Der Focus liegt auf der Beobachtung der Ordnungsaufgaben des Rechts unter den Bedingungen von Ökonomisierung und Globalisierung im Verhältnis von Marktwirtschaft und nachhaltiger Entwicklung; die Fragen richten sich auf die normative Positionierung zwischen Wachstums- und Nachhaltigkeitszielen im technologischen und sozialen Wandel, der zu rechtlichen Grenzziehungen herausfordert und zugleich Grenzen des Rechts aufzeigt.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen