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Wadi Sura - Eine Felskunststation und ihr landschaftsarchäologischer Kontext im Gilf Kebir

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2009 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 120155533
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Dank der Förderung konnten im Wadi Sura fünf Feldkampagnen durchführt werden, die heute wegen der angespannten Sicherheitslage im südwestlichen Ägypten auf lange Sicht nicht mehr realisierbar erscheinen. Sie galten der 3D-Laser-gestützten digitalen Dokumentation der Felskunst der „Cave of Beasts“, wobei sich die Zusammenarbeit mit den Konservierungswissenschaften im Gelände ebenso wie bei der anschließenden Analyse und Veröffentlichung der Malereien in vielfältiger Weise bewährte (Anlage 1). Parallel dazu konnte der archäologische und umweltgeschichtliche Kontext der Grotte und ihrer Kunst in einem weiträumigen Survey erfasst werden. Dabei gelang es erstmals, für die mit über 1200 Felsbildstellen zu den reichsten Felskunstregionen der Sahara zählende Gilf Kebir / Jebel Ouenat-Region Stile oder Stilkomplexe über die Rekonstruktion der Besiedlungsabläufe und über kontextuale Zuweisungen an einzelnen Fundplätzen absolutchronologisch einzuordnen. Angesicht der notorischen Probleme direkter Datierungen von Felskunst erweisen sich damit die Studien im Wadi Sura als ein erfolgreiches Modell für einen systemischen und integralen Datierungsansatz, der in der Felsbildforschung global nutzbar gemacht werden kann. Darüber hinaus war es mit dem im Wadi Sura verfolgten landschaftsarchäologischen Ansatz in besonderer Klarheit möglich, Felskunst in ihrem landschaftlichen und funktionalen Zusammenhang zu studieren und Subsistenz- und Mobilitätsverhalten zu rekonstruieren, was nicht zuletzt dank der in dieser Form weltweit nur äußerst selten erhaltenen Wegesysteme in Form überregionaler ‚Trails’ sowie lokaler Versorgungspfade zu Wasserstellen, Rohmaterial etc. erreicht wurde. Die geschilderten Ergebnisse erreichten durch öffentliche Vorträge, Presseberichte sowie mehrere Fernsehfilme eine breite Öffentlichkeit. Die vollständige Vorlage und Veröffentlichung der landschaftsarchäologischen Ergebnisse sowie eine eingehendere Bearbeitung der Felskunst konnten noch nicht abgeschlossen werden.

 
 

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