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Juristisch-informatische Modellierung von Online-Wahlen

Fachliche Zuordnung Sicherheit und Verlässlichkeit, Betriebs-, Kommunikations- und verteilte Systeme
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 120892770
 
Ziel des fortgesetzten und erweiterten Projekts ist es, rechtliche und technische Maßnahmen zur Realisierung der im Projekt ModIWa erarbeiteten Anforderungen an Internetwahlverfahren zu finden. In interdisziplinärer Zusammenarbeit von praktischer und theoretischer Informatik mit der Rechtswissenschaft sollen dabei zum einen konkrete technische Lösungen gefunden werden, welche die Gestaltungsvorschläge, die im Ausgangsprojekt mit Hilfe der Methode KORA erarbeitet wurden, umzusetzen vermögen. Hierzu werden zum einen bereits bestehende Internetwahlprotokolle anhand der nach KORA abgeleiteten Kriterien und Gestaltungsvorschläge evaluiert. Andererseits wird auch nach neuen Möglichkeiten gesucht, die Kriterien und Gestaltungsvorschläge zu erfüllen. Ein besonderer Schwerpunkt der Informatik wird dabei in der Bewertung von kryptographischen Verfahren bestehen, welche sowohl im Bereich der geheimen, als auch der öffentlichen Wahl Bedeutung erlangt haben. Die Rechtswissenschaft wird untersuchen, welche rechtlichen Umsetzungsschritte für typisierte Internetwahlszenarien erforderlich sind, um die Erfüllung der im Ausgangsprojekt und im beantragten Fortsetzungsprojekt gewonnenen Sicherheitsanforderungen rechtlich sicher zu stellen. Ein Internetwahlszenario besteht hierbei jeweils aus einem Wahlanwendungstyp, einer Wahlform und der Wahlrelevanz der Internetwahltechnik. Ein Wahlanwendungstyp bezeichnet dabei, in welchem gesellschaftlichen Zusammenhang eine Wahl stattfindet, wie etwa Wahlen zu Volksvertretungen, zu Selbstverwaltungsorganen, zu Interessenvertretungen und zu privaten Körperschaften. Die Wahlform beschreibt, ob die Wahl als Fernwahl von individuellen Endgeräten oder als Präsenzwahl aus vernetzten Wahllokalen stattfindet. Die Wahlrelevanz letztlich beschreibt, welche Stellung der Internetwahl eingeräumt wird, ob sie also als alleinige Wahltechnik oder als Ergänzung zur Papierwahl eingesetzt werden soll und welcher Anteil der Wähler sie nutzen können soll. Darauf aufbauend werden für Internetwahlverfahren Vorschläge zur Rechtssetzung erarbeitet. Durch das Fortsetzungsprojekt werden somit die Arbeiten am Referenzmodell zur Gestaltung und Evaluierung von Internetwahlverfahren vervollständigt und vertieft. Mit Abschluss des Projekts wird eine umfassende Systematik und Dogmatik zur rechts- und technikverträglichen Gestaltung von Internetwahlen vorliegen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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