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Aufklärung von genetischen Pathomechanismen für schwere mentale Retardierung aus dem Formenkreis des Pitt-Hopkins-Syndroms

Fachliche Zuordnung Humangenetik
Förderung Förderung von 2009 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 123849860
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Wir katalogisierten alle derzeit bekannten, mit geistiger Behinderung assoziierten Gene in einer öffentlich zugänglichen, manuell kuratierten Datenbank (http://sysid.cmbi.umcn.nl/) zusammen mit Informationen über die Gen/Proteinfunktion und assoziierten Erkrankungen sowie Kernphänotypen. Mithilfe dieser integrativen und breit nutzbaren Ressource untersuchten und identifizierten wir systematisch die molekularen/funktionellen und klinischen Charakteristika der geistigen Behinderung und konnten die große heterogene Gruppe der Krankheitsgene mittels phänotypischer Informationen in biologisch kohärente Untergruppen herunterbrechen. Darüber hinaus konnten wir für mehrere Gene wie GPM6A, CNTNAP2 und NAA10 zu einer signifikanten klinischen, molekularen und funktionellen Charakterisierung der ursächlichen Mutationen und der assoziierten Krankheitsbilder beitragen. Mittels Trio-Exom-Sequenzierung konnten wir RHOBTB2 als potentielles neues Gen für schwere geistige Behinderung mit Epilepsie identifizieren. Erste Untersuchungen in der Fruchtfliege als Modellorganismus ergaben eine signifikante Beeinträchtigung des Geotaxis-Verhaltens nach Überexpression von Rhobtb in Motoneuronen oder Muskel. Eine weitere funktionelle Charakterisierung des Gens/Proteins im Fliegenmodell sowie der Mutationen in zellbasierten Systemen ist derzeit noch nicht abgeschlossen und wird im Rahmen eines intramural geförderten Projektes zu mentaler Retardierung mit Mikrozephalie weitergeführt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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