Diskurstraditionenen der Aufklärung: Ideologie, Grammatik und Rhetorik in Spanien (1804-1860)
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das wichtigste und überraschende Ergebnis ist die Entdeckung des Beginns einer innerspanischen, nationalen Diskurstradition der Grammatikographen und Sprachphilosophen des 19. Jahrhunderts. Es entwickelt sich eine direkte Bezugnahme und kritische Kommentierung der Autoren in ihren grammatischen Werken über mehrere Jahrzehnte hinweg. Diese innerspanischen Referenzen und damit die Etablierung einer nationalen Diskurstradition wurden bei bislang noch nicht im vollen Ausmaß erfasst und nicht im Detail gewürdigt. Für den Zeittraum 1835-1845 sind dabei die Autoren Hermosilla, Arboli, Garcia Luna und Rey Heredia zu nennen. Bestätigt wird der schon andernorts festgestellte Eklektizismus als Mischung eigentlich inkompatibler philosophischer Traditionen und Strömungen. Eine genaue Bestimmung des Eclecticismo und des „Krausismo", d.h. der Bezugnahme auf die deutsche Philosophie steht nocht aus. Der historische politische Kontext fließt unmittelbar in die Rezeption der aus Frankreich kommenden philosophischen Modeströmung ein: die napoleonische Besatzung, das trienio liberal etc. bestimmen den Umgang mit der französischen, als „revolutionär" bzw. liberal geltenden Denkweise. In Spanien finden wir eine besondere Situation hinsichtlich der Lehrtraditionen im Bildungssystem. Es dominiert ein scholastischer Stil in Frage-Antwort-Aufbau in den meisten Grammatiken, die sich vor allem an ein sehr junges Publikum richten (Capilla, Calleja). Dabei werden in den „Philosophischen Grammatiken" Tradition (Lateinische Grammatiktradition, Brocense) mit modernen sprachtheoretischen Auffassungen eines Destutt de Tracy verbunden.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- Constitution et re-construction d'une tradition discursive: Les styles de la reférence à la grammaire générate française dans des grammaires espagnoles au XIXe siècle. XXX. Romanistentag Wien, 23.-27.9.2007. Sektion 24: Le style c'est l'homme. Einheit und Vielheit romanischer Wissenschaftsstile. (Leitung: Ursula Reutner, Sabine Schwarze). 2008
Zollna, lsabel
- La gramática espanola en el siglo XIX entre la gramática general y la particular. Vortrag beim 16. Deutschen Hispanistentag 28.- 31.3.2007 (TU Dresden), Sektion 15: La excepción en la gramática espanola: aspectos sincrónicos e historiográficos. (Leitung: Garsten Sinner/Alfonso Zamorano Aguilar). 2007
Eilers, Vera
- Rupture de style ou continuité: La grammaticographie espagnole au 19ème siecle comme discours scientifique entre grammaire scolaire et théorie linguistique moderne. XXX. Romanistentag Wien, 23.- 27.9.2007. Sektion 24: Le style c'est l'homme. Einheit und Vielheit romanischer Wissenschaftsstile. (Leitung: Ursula Reutner, Sabine Schwarze). 2008
Eilers, Vera