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Raman-spektroskopische Differenzierung und Identifizierung körpereigener Zellen und Mikroorganismen im Liquor für die medizinische Diagnostik.
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Deufel; Professor Dr. Jürgen Popp
Fachliche Zuordnung
Analytische Chemie
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung
Förderung von 2005 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 12755965
Im Rahmen dieses Forschungsprojekts sollen die molekularen Grundlagen für eine zweifelsfreie Identifizierung der zellulären Bestandteile von Gehirnflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) Raman-spektroskopisch erforscht werden. Für die Auswahl der Raman-Spektroskopie als Analysenmethode sprechen folgende Attribute: minimal- bis nicht-invasiv, selektiv und sensitiv, kombinierbar mit anderen Methoden (z. B. Mikroskopie oder AFM). Damit ist die Raman-Spektroskopie in der Lage hoch-ortsaufgelöste, detaillierte molekulare Informationen zu liefern. Gegenstand der Untersuchungen sind zunächst zwei Gruppen von Zellen im Liquor: Zum einen Bakterien, die möglichst zeitnah zur Probennahme d. h. am Einzelpartikel ohne Kultivierung identifiziert werden sollen. Der Nachweis und die Charakterisierung der an der Entzündung beteiligten Mikroorganismen sind von zentraler Bedeutung. So kann es z. B. beim Vorliegen von bakteriellen Meningitiden, bei denen eine umgehende therapeutische Intervention dringend erforderlich ist, zu Fehlentscheidungen kommen, die aus der mangelnden präzisen Identifizierung der jeweiligen Erreger resultieren. Neben den Mikroorganismen enthält die Gehirnflüssigkeit Körperzellen wie Granulozyten, Lymphozyten, aktivierte Monozyten, Leukophagen, Erythrophagen, Tumorzellen usw., die Raman-spektroskopisch auf Einzelzellebene kartiert (mit µm-Auflösung) und identifiziert werden sollen. In einem weiteren Schritt soll die räumliche Auflösung bei der Raman-spektroskopischen Identifizierung durch die Verwendung einer AFM-Raman(SERS)-Apparatur bis auf wenige nm verbessert werden. Hierbei sind Information über molekulare Vorgänge z. B. bei der Antibiotika-Therapie zu erwarten. Ziel des hier beantragten Projektes ist es, die molekularen Marker, welche die Grundlage für eine zweifelsfreie Zell-Identifizierung darstellen, mit Hilfe der Raman-Spektroskopie und statistischer Auswertung aufzuklären und damit den Weg für eine schnelle medizinische Diagnostik, d. h. zur parallelen Identifizierung und Charakterisierung von körpereigener Zellen (Körperzellen, Mikroorganismen) in Gehirnflüssigkeit, zu ermöglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Privatdozent Dr. Michael Kiehntopf