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Gebrechlich, versehrt, behindert: Repräsentationen beeinträchtigter Menschen in mittelalterlichen Bildzeugnissen

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2009 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 127753884
 
Viele mittelalterliche Kunstwerke zeigen verkrüppelte, verunstaltete, kranke und hilfsbedürftige Menschen. Eine systematische Erhebung dieser im europäischen Raum überlieferten Darstellungen steht ebenso aus wie ihre Auswertung mittels aktueller kulturgeschichtlicher Ansätze. Es fehlen daher Analysen, welche Formen und Funktionen die Visualisierung körperlicher Beeinträchtigung im Kontext von Alter, Krankheit, Arbeitsunfähigkeit, Verelendung hatte und mit welchen Strategien hier zeitgenössische Einstellungen und Verhaltensweisen im Umgang mit „behinderten“ Mitmenschen ins Bild gesetzt wurden. Das geplante Projekt will diese Forschungslücke in zwei Schritten schließen. Zuerst wird, bezogen auf den nord- und südalpinen Raum vom 6. bis zum 16. Jahrhundert, eine Bestandsaufnahme der einschlägigen Bildwerke verschiedener Gattungen und Werkgruppen (Tafel-, Wand- und Buchmalerei, Glasmalerei, Graphik, Plastik, Relief, Mosaik, Tapisserie) erarbeitet. Anschließend wird anhand ausgewählter Bildmedien vergleichend für verschiedene Regionen und Zeitstellungen untersucht, wie sich das Motiv des deformierten und bedürftigen Menschen je nach Kompositionsschema, Bildkontext, Standort, Publikumsorientierung und Funktion entwickelte. Die Verbindung mit anderen Teilen des Gesamtprojekts ermöglicht es, die Aussagen von Bildern, Texten und archäologischen Befunden zu verknüpfen und damit genauer zu prüfen, welchen „Sitz im Leben“ die bildlichen Inszenierungen von „Krüppeln“ hatten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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