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Traum, Mantik, Allegorie. Die Sprache der Bilder und Zeichen in Artemidors Oneirokritika und Aelius Aristides' Hieroi Logoi

Subject Area Greek and Latin Philology
Term from 2009 to 2012
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 128225108
 
Gegenstand der Untersuchung sind die Oneirokritika des Artemidor und die autopathographischen, von Traumaufzeichnungen durchsetzten Heiligen Berichte des mysischen Rhetors Aelius Aristides – zwei sehr verschiedene und doch sich wechselseitig ergänzende Dokumente für den Umgang mit Traum und Traumdeutung im 2. Jh. n. Chr., der Kernzeit der sogenannten Zweiten Sophistik (ca. 60-230 n. Chr.). Ein wesentliches Anliegen meiner Arbeit ist es, die engen Wechselbeziehungen von Mantik, Traumdeutung und Allegorese zu analysieren. Vor dem Hintergrund der Anwendung allegorischer Methoden insbesondere in der stoischen Mythenauslegung und Homerexegese sollen die Traumdeutungsmethoden bei Artemidor aus einer neuen Perspektive betrachtet, die von Aristides eingesetzten Verschlüsselungstechniken dagegen erstmals zu Tage gefördert werden. Die Hieroi Logoi werden hauptsächlich in ihrer Eigenschaft als ein Text, der von der Bezugnahme auf Mysterien lebt, befragt und untersucht. Die religiöse Dimension seiner Heiltraumaufzeichnungen wird von Aristides selbst durch wiederholtes Spielen mit der mystischen Kategorie des ‚Unsagbaren’ und den stellenweise geballten Einsatz von Mysterienterminologie nahegelegt, ist aber implizit auch daran erkennbar, dass viele der von ihm verwendeten Bilder einen versteckten Hintersinn haben, der sich freilich nur dem ‚gebildeten’ (πεπαιδευμένος) Leser erschließt. Im künstlich geschaffenen Mysterienkontext der Hieroi Logoi wird das zeittypische Ideal der Paideia religiös überhöht, der umfassend Gebildete wird zum Eingeweihten (τετελεσμένος).
DFG Programme Research Fellowships
International Connection Greece, USA
 
 

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