Einfluss des Übergangssystems zwischen Schule und Berufsausbildung auf das Gelingen der beruflichen Integration von Jugendlichen mit Hauptschulbildung
Final Report Abstract
Jugendliche mit Hauptschulbildung absolvieren zwischen Schule und Berufsausbildung häufig Zwischenschritte in Bildungsgängen, die die Nationalen Bildungsberichte dem Übergangssystem zurechnen. Ziel des Projektes war es aufzuklären, unter welchen Voraussetzungen Bildungsgänge des Übergangssystems die Zugangschancen zu Ausbildung und qualifizierter Erwerbsarbeit verbessern oder eine Aussteuerung aus dem Bildungs- und Berufsbildungssystem zur Folge haben. Die Basis für die Analysen bildeten die Daten des „DJI-Übergangspanels“, eine in den Jahren 2004 bis 2009 durchgeführte bundesweite Längsschnittstudie zu den Bildungs-, Ausbildungs- und Erwerbsbiographien von Schulabsolventinnen und -absolventen (Basiserhebung 2004: N = 3.922; letzte Befragung 2009: N = 900), die im Schuljahr 2003/2004 das letzte Jahr einer Hauptschule oder eines Hauptschulzuges besucht hatten. Ein zentraler Befund lautet, dass die beiden in den Nationalen Bildungsberichten dem Übergangssystem zugeordneten quantitativ wichtigsten Typen von Bildungsgängen sowohl aus der Sicht der teilnehmenden Jugendlichen als auch in ihrer Funktion für das Gelingen des Übergangs in Ausbildung und Erwerbsarbeit unterschiedliche Ziele und Effekte haben: Bildungsgänge mit berufsvorbereitendem Charakter (BVJ, BGJ, BvB) zielen primär auf eine Vorbereitung auf einen schnellen Übergang in Ausbildung. Gelingt ein solcher schneller Übergang, dann folgt in der Regel eine stabile und mit erfolgreichem Abschluss beendete Ausbildungsphase. Gelingt der Übergang – auch nach mehreren Versuchen – nicht, dann findet eine „Aussteuerung“ aus dem Bildungs- und Ausbildungssystem statt, und es folgt eine Karriere mit ungelernter Arbeit und einem hohen Arbeitsmarktrisiko. Insbesondere Jugendlichen in prekären Beschäftigungsverhältnissen droht dabei die Gefahr, aus dem Blick arbeits- und bildungspolitischer Systeme zu fallen. Bei Bildungsgängen an Berufsfachschulen steht der Erwerb eines höherwertigen allgemeinbildenden Zertifikats im Zentrum. Dieses Ziel wird von der Mehrheit der Teilnehmenden erreicht und eröffnet Zugänge in stabile Ausbildungsphasen bzw. in eine längerfristig angelegte schulische Höherqualifizierung bis hin zum Hochschulstudium. Allerdings verlässt mit knapp einem Viertel auch ein hoher Anteil von Teilnehmenden nach dem Besuch einer Berufsfachschule das Bildungs- und Ausbildungssystem und tritt in ungelernte Arbeit mit häufigen Phasen der Erwerbslosigkeit ein. Hier wird eine systematische Unterstützung der Karriereplanung benötigt. Eine Verantwortung für das Gelingen der Wege Jugendlicher ins Arbeitsleben und, konkret, für die Prävention von Ausbildungslosigkeit haben Bildungsgänge des Übergangssystems deshalb, weil Wege in Ausbildungslosigkeit in der Regel nicht direkt nach der allgemeinbildenden Schule, sondern meist erst während oder nach der Teilnehme an Bildungsgängen des Übergangssystems beginnen. Die Orte und Zeitpunkte, an denen Interventionen greifen müssen, sind bekannt.
Publications
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(2012). Bildungsgänge des „Übergangssystems“: Genese, Rechtsgrundlagen, Profile und Anschlüsse. Recht der Jugend und des Bildungswesens, 3/2012, S. 361-374
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(2012). Chancen bildungsbenachteiligter junger Erwachsener in der Schweiz und in Deutschland: Die (Nicht-)Bewältigung der 2. Schwelle. Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, 3/2012, S. 299-318
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(2013). Die berufliche Integration von Jugendlichen mit Hauptschulbildung. Eine längsschnittliche Analyse typischer Übergangsverläufe. WSI-Mitteilungen, 1/2013, S. 33-41
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