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Die mitteldeutschen Kreisgrabenanlagen der Trichterbecherzeit, Genese, Funktion und gesellschaftliche Bedeutung

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 128716209
 
Monumentale Erdwerke der Trichterbecherzeit sind seit mehr als 100 Jahren bekannt und stellen seitdem grabungstechnisch und interpretatorisch eine besondere Herausforderung dar. Eine Beurteilung der tatsächlichen Funktion solcher Anlagen im Kontext der ersten komplexen Gesellschaften Mittel- und Nordeuropas kann - wie Sarup auf Fünen zeigt - ausschließlich durch eine systematische Freilegung erreicht werden. In einer immer stärker hierarchisierten Siedlungslandschaft spielen sie eine immanent wichtige Rolle bei der Beurteilung der Genese und Art sozialer Differenzierungsprozesse im Rahmen immer vielschichtigereren Austauschsysteme. Ihr im gesamten Trichterbecherverband auftretendes Merkmal war bis vor kurzem ihre unregelmäßige, die Geländemorphologie nicht berücksichtigende Gestalt. Für Sachsen-Anhalt konnten nun erstmals auch Rondelle nachgewiesen werden, die in vielerlei Hinsicht den klassischen Henge-Monumenten entsprechen. Das Projektvorhaben hat zur Aufgabe durch vollständige oder teilweise Ausgrabung mehrerer solcher Anlagen und der Erforschung ihrer unmittelbaren Umgebung, nicht nur einen Überblick über die Struktur solcher Monumente zu erhalten, sondern darüber hinaus deren Genese, Funktion und gesellschaftliche und mögliche kultisch-religiöse Bedeutung Im Rahmen des Trichterbecher-Verbandes zu klären. Dazu ist es auch notwendig, die mancherorts in erkennbar räumlichem Bezug auftretenden Trapezgrabenanlagen in die Betrachtungen mit einzubeziehen. Die in einer exemplarischen Mikroregion gewonnenen Daten zu unterschiedlichen Quellengattungen, wie z. B. „nichtkreisförmigen" Erdwerken, Siedlungen und Gräbern, sollen in einem GIS raumanalytisch ausgewertet werden. Ebenso soll die Bedeutung der Kreisgrabenanlagen im Kontext sozialer Differenzierungsprozesse dieser Zeit geklärt werden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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