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Coronary Artery Bypass graft surgery in patients with Asymptomatic Carotid Stenosis (CABACS): a randomized controlled trial

Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Kardiologie, Angiologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 128961729
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die optimale Behandlungsstrategie bei Patienten mit asymptomatischer hochgradiger A. carotis-Stenose, die einer koronaren Bypass-Operation (CABG) unterzogen werden sollen, ist seit Jahrzehnten umstritten. Ein Vorteil für eine kombinierte Carotis-Endarterektomie (CEA) in Bezug auf das perioperative Risiko konnte bislang ebenso wenig belegt werden wie ein Langzeitnutzen bei diesen Patienten. Die multizentrische CABACS Studie randomisierte Patienten mit asymptomatischer, hochgradiger Stenose der A. carotis interna ≥80% nach ECST Ultraschallkriterien auf eine Behandlung mittels kombinierter CEA+CABG versus isolierter CABG. Der Studieneinschluss musste wegen fehlender Weiterförderung aufgrund schlechter Rekrutierung Ende 2014 vorzeitig beendet werden. Zwischen 2010 und 2014 wurden insgesamt 129 Patienten in 16 Studienzentren in Deutschland und 1 Studienzentrum in der Tschechischen Republik randomisiert. In der intention-to-treat Population lag die Rate an Schlaganfall oder Tod nach 30 Tagen bei 12/65 (18.5%) bei Patienten mit kombinierter CEA+CABG versus 6/62 (9.7%) bei Patienten mit isolierter CABG (absolute Risiko-Reduktion 8.8%; pWALD=0.12). Auch in allen sekundären Endpunkten nach 30 Tagen und 1 Jahr fand sich kein signifikanter Gruppeneffekt, wenngleich auch hier Patienten nach isolierter CABG einen Trend zu einem besseren Outcome zeigten. Eine telefonische Langzeit-Nachbefragung der Patienten ist noch nicht abgeschlossen. Aufgrund der kleinen Fallzahl konnte somit kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Behandlungsgruppen nachgewiesen werden. Unerwartet war die Rate an primären Endpunkten im Vergleich zu früheren Studiendaten in beiden Behandlungsarmen mehr als doppelt so hoch, was u.a. durch das relativ hohe Alter der Teilnehmer, die Behandlungsqualität sowie eine systematische Nachuntersuchung durch Neurologen erklärbar ist. Obwohl unsere Ergebnisse keinen signifikanten Vorteil eines Behandlungsverfahrens nachweisen konnten, ist eine Überlegenheit des kombinierten Eingriffs (CEA+CABG) unwahrscheinlich. Dies sollte sich auch auf künftige Leitlinienempfehlungen auswirken.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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