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Das Antemurale-Konzept in Europa: Zwischen militanter Exklusion nach Außen und Integration nach Innen
Antragsteller
Professor Dr. Hans-Jürgen Bömelburg
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2009 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 129842374
Im Fokus des geschichtswissenschaftlichen Projekts stehen die ihren Ursprung im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit findenden Identitätskonstruktionen eines Antemurale (Vormauer, Bollwerk) und seines Einflusses auf frühe Europabilder. Das suggestive Bild einer sich unter Belagerung befindenden Gemeinschaft, die es auf den Vormauern zu verteidigen gilt, stammt aus der spätmittelalterlichen Militärtheorie. Hierbei spielt die Großregion Ostmitteleuropa, wo eine Häufung von Begriff und Topik anzutreffen ist, eine entscheidende Rolle. Das Ziel des Projekts ist es, mit den Mitteln einer Begriffs-, Diskurs-, Transfer- und Rezeptionsforschung erstmals europaweit die Entwicklung eines topos, der klare Grenzziehungen suggeriert, jedoch auch als Mittel zur Stiftung von europäischer Identität und Singularität verstanden wird, über einen längeren Zeitraum hinweg vergleichend zu untersuchen. Desweiteren wird ebenfalls ermittelt, in welchem Maße solche Vorstellungen nationale und großregionale Europabilder prägten und ob ähnliche Topoi im Osmanischen Reich und der Türkei zu finden sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen