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Elefanten und Elfenbein als Indikatoren interkontinentaler Beziehungen im 3. und der 1. Hälfte des 2. Jts. v.Chr. Interdisziplinäre Studien zu Austauschsystemen im westlichen Mittelmeerraum, dem atlantischen Nordwestafrika und Südwesteuropa

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 130948209
 
Das beantragte Projekt strebt eine Darstellung des Austauschs von Elfenbein zwischen dem Östlichen Mittelmeer, dem Maghreb und dem westlichen Mittelmeer während des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit (ca. 3000 – 1650 v. Chr.) an. Die Grundlage des Projektes bildet einerseits der in einem Vorgängerprojekt abgeschlossene vollständige Katalog der Elfenbeinobjekte der Iberischen Halbinsel aus der besagten Zeitperiode. Andererseits kann es die im erwähnten Projekt mittels spektroskopischer Analysen erzielten Erkenntnisse zur Herkunft des Elfenbeins nützen. Das vorliegende Projekt stellt jedoch einen entscheidenden Neuansatz dar mit einer Erweiterung des geographischen Untersuchungsgebietes und dem Einsatz neuer naturwissenschaftlicher Untersuchungsmethoden. Es besitzt einen interdisziplinären Ansatz. So soll mittels aktuellen naturwissenschaftlicher Analysenmethoden, in erster Linie Kohlenstoff (C)- Stickstoff (N)-, Sauerstoff (O)- und Strontium (Sr)- Isotopie, die zum Teil erstmals an archäologischem Elfenbein angewendet werden, die Bestimmung der geographischen Herkunft des Elfenbeins - über die uns bis jetzt aufgrund der spektroskopischen Analysen hinaus vorliegenden Ergebnisse- präzisiert werden. Über C- und N- Isotopie-Analysen von archäologisch gut datiertem Elfenbein sollen nicht nur die unterschiedlichen Elefantenarten und die geographische Herkunft desselben geklärt werden, sondern darüber hinaus werden über diese Analysen Aussagen zur Niederschlagsmenge und zum Waldvolumen Nordwestafrikas gerade im Hinblick auf die Lebensräume der Elefanten und den innerafrikanischen Versorgungsrouten mit Elfenbein angestrebt. Von archäologischer Seite sollen über die Analyse der Fundkontexte, den typologischen Vergleich der aus Elfenbein gefertigten Fundgegenstände mit ihren möglichen Vorbildern in Nordwestafrika und vor allem Ägypten, sowie Vorderasien und mittels der Kombination mit den naturwissenschaftlichen Ergebnissen der geographischen Bestimmung des Rohelfenbeins zudem die Routen des Imports von Elfenbein in den westlichen Mittelmeerraum und entlang der Atlantikküste der Iberischen Halbinsel und Marokkos rekonstruiert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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