Detailseite
Projekt Druckansicht

Städtische Gewaltgemeinschaften der europäischen Zwischenkriegszeit: Barcelona und Belfast, Wien und Berlin

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 71062747
 
Als städtische Gewaltgemeinschaften nimmt das Teilprojekt Gewaltgemeinschaften in den Blick, deren Gewaltaktionen (auch) der nicht immer nur symbolischen Eroberung oder Verteidigung städtischen Raums dienen. Die so gezogenen Grenzen markieren in den vier Untersuchungsstädten das jeweilige Machtverhältnis entlang ganz unterschiedlich begründeter Konfliktlinien, zwischen britischen Protestanten und irischen Katholiken in Belfast, zwischen anarchistischer Arbeiterbewegung und von Unternehmerseite bezahlten Milizen (und Polizei) in Barcelona, zwischen Republikanischem Schutzbund und Heimwehrverbänden oder nationalsozialistischen Gruppen in Wien und schließlich zwischen kommunistischen Kampfgruppen und SA in Berlin. Neben diesen politischen Gewaltgemeinschaften nimmt das Projekt in Wien und Berlin auch organisierte Kriminalität und Jugendbanden in den Blick, die gleichfalls bestimmte Stadtviertel als die ihren betrachteten und sich personell mit den politischen Gewaltgemeinschaften partiell überschnitten. Alle diese Gruppen sollen nicht nur hinsichtlich ihrer inneren Struktur, kohäsionsstiftender Mechanismen und Bedingungen dauerhafterer Vergemeinschaftung, sondern auch mit Blick auf die Zwecke, Motive und Rechtfertigungsmuster von Gewalt analysiert werden. Da den untersuchten Gewaltgemeinschaften neben dem engen Bezug zu städtischen Teilräumen und der Teilintegration in die städtische Gesellschaft ihre häufige Dominanz durch junge Männer gemeinsam ist, muss nicht zuletzt auch nach dem Stellenwert von Gewalt in den Jugend- und Männlichkeitsbildern der Akteure gefragt werden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung