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Randbedingungen und Konsequenzen des Erlebens intrinsischer Motivation: Experimenteller Test der Flow-Theorie

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 131767544
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das durchgeführte Vorhaben befasste sich mit der Analyse des so genannten Flow-Erlebens, einer spezifischen Form der intrinsischen Motivation, die beschrieben werden kann als das tiefe Versunkensein bzw. das reflexionsfreie Aufgehen in einer glatt laufenden Tätigkeit. Anhand neu entwickelter experimenteller Paradigmen wurden "Randbedingungen", zugrunde liegenden "Prozesse" sowie "Konsequenzen" des Flow-Erlebens einer systematischen Analyse unterzogen. Das Projekt war somit darauf angelegt, die bislang vorliegenden Erkenntnisse zum Phänomen des Flow-Erlebens anhand einer neuen methodischen Herangehensweise substantiell zu erweitern und grundlegende Lücken im bisherigen Kenntnisstand auf Basis experimenteller Studien zu schließen. In einer Serie von insgesamt 10 Experimenten konnten insbesondere durch Einsatz psychophysiologischer Verfahren (Erfassung der Herzratenvariabilität, Kortisol im Speichel, funktionelle Bildgebung) wertvolle neue Erkenntnisse zur Phänomenologie des Flow-Erlebens gewonnen werden. Demgegenüber zeigte die Analyse kognitiver Prozesse (globaler versus lokaler Denkstil; divergentes Denken; Konzentrationsvermögen), dass die Manipulation der zentralen Randbedingung des Flow-Erlebens (Passung von Anforderungen und Fähigkeit) keine substantiellen Effekte auf den betrachteten Indikatoren kognitiver Prozesse auslöste (obwohl jeweils im selbstberichteten Erleben der Probanden eine deutliche Wirkung der Manipulation zu beobachten war). Das grundlegende Ergebnis des Vorhabens liegt sicherlich darin, einen Beitrag zum Verständnis der Phänomenologie des Flow-Erlebens geleistet zu haben und dabei insbesondere bedeutsame Elemente der Psychophysiologie des Flow-Zustands identifiziert zu haben. Darüber hinaus wurden methodische Paradigmen entwickelt, die in weiterführenden Analysen zum Einsatz kommen werden - speziell die Entwicklung eines fMRI-tauglichen Paradigmas zur Analyse des Flow-Erlebens ist hier zu nennen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • 2011. Does skills-demands-compatibility result in intrinsic motivation? Experimental test of a basic notion proposed in the theory of flow-experiences. Journal of Positive Psychology: Dedicated to furthering research and promoting good practice, Vol. 6.2011, Issue 5, pp. 408-417.
    Keller, J., Ringelhan, S., Blomann, F.
    (Siehe online unter https://dx.doi.org/10.1080/17439760.2011.604041)
  • 2011. Physiological aspects of flow experiences: Skillsdemand-compatibility effects on heart rate variability and salivary cortisol. Journal of Experimental Social Psychology, Vol. 47. 2011, Issue 4, pp. 849–852.
    Keller, J., Bless, H., Blomann, F. & Kleinböhl, D.
    (Siehe online unter https://dx.doi.org/10.1016/j.jesp.2011.02.004)
  • 2012. Flow and Its Affective, Cognitive, and Performance-Related Consequences. In S. Engeser (Ed.), Advances in flow research. Berlin: Springer, 2012, pp. 65-85.
    Landhäußer, A., Keller, J.
    (Siehe online unter https://dx.doi.org/10.1007/978-1-4614-2359-1_4)
  • 2012. The flow model revisited. In: S. Engeser (Ed.), Advances in flow research. Berlin: Springer, 2012, pp. 51-64.
    Keller, J., Landhäußer, A.
    (Siehe online unter https://dx.doi.org/10.1007/978-1-4614-2359-1_3)
  • Randbedingungen und Konsequenzen des Flow-Erlebens – Eine experimentelle Analyse. Göttingen: Cuvillier, 2013, zugl.: Mannheim, Univ., Diss., 2013, 131 S.
    Frederik Blomann
  • 2014. Neural correlates of experimentally induced flow experiences. NeuroImage, Vol. 86. 2014, pp. 194–202.
    Ulrich, M., Keller, J., Hönig, K., Waller, C., Grön, G.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.neuroimage.2013.08.019)
 
 

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