Detailseite
Leonardo da Vincis Hauptwerk zur Mechanik: Der Codex Madrid I Inhaltlicher Bezug nach Italien
Antragsteller
Professor Dr. Harald Müller
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 131890268
In Mailand hat Leonardo da Vinci viele Jahre lang vor allem an Problemen der praktischen und theoretischen Mechanik gearbeitet. Die Summe seiner Beobachtungen, Überlegungen, Zeichnungen und Texte enthält der erst 1965 wieder entdeckte Codex Madrid I. Dank Anschubfinanzierung durch die Plettner-Stiftung wurde in Aachen ein tragfähiges Editionsmodell für eine kommentierte Internetausgabe entwickelt, die angesichts der Komplexität der Materie und großen allgemeinen Interesses dringend benötigt wird. Etwa ein Achtel des Gesamtumfangs ist mit Kommentarentwurf ausgearbeitet, die gesamte Hs. mit Text und Übersetzung in digitalisierte Form gebracht. Technische Beratung erhalten die Bearbeiter, die zuvor den ältesten zivilen Mechaniktraktat Westeuropas publiziert haben (Konrad Gruter von Werden 1424, erschienen 2006), von Mitarbeitern mehrerer Maschinenbauinstitute der RWTH Aachen. Mehrere thematisch interessierte Institute in Berlin und München haben Unterstützung zugesagt. Die vorhandene Facsimileausgabe von Ladislao Reti (1974) ist ohne Erläuterungen zu den Zeichnungen und Texten schlecht nutzbar und in ihrem reichen Inhalt nur sehr unvollkommen erschlossen. Sie muss im zweiten Teil (fol. 191-96 rückläufig) erstmals in die vom Autor vorgesehene Abfolge gebracht werden. Die deutsche Übersetzung bedarf der Überprüfung und Annäherung an das Original. Ziel des Projektes ist es deshalb, für dieses Hauptwerk Leonardos zur Mechanik eine kommentierte Internetausgabe zu erstellen, die den Intentionen des Autors besser entspricht und dem Benutzer wesentlich mehr Hilfe und Übersichtlichkeit bietet als die Transkription von 1974. Das Endziel wäre eine gedruckte Neuausgabe.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Dietrich Lohrmann