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Wertebasiertes Requirements Engineering am Beispiel medizinischer Software

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Barbara Paech; Professor Dr. Thomas Wetter
Fachliche Zuordnung Softwaretechnik und Programmiersprachen
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 132504937
 
Das Gebiet des werte-basierten Software Engineering gewinnt immer mehr an Bedeutung. Es bündelt bisherige Arbeiten zum kontinuierlichen Entscheidungsmanagement basierend auf qualitativen und quantitativen Methoden. Dabei liegt der Fokus darauf, die Werte der Beteiligten, insbesondere Geschäftsstrategie und Kundensicht, von Anfang explizit zu berücksichtigen. Eine wichtige Fragestellung des werte-basierten Software Engineering ist deshalb der Abgleich der Softwareanforderungen mit diesen Werten, das werte-basierte Requirements Engineering. Ein Verständnis der Werte ermöglicht das Verständnis der Anforderungen der Kunden. Weiterhin sind die Werte wichtig bei Konflikten und Priorisierungsentscheidungen, da die Werte die tieferliegenden Beweggründe deutlich machen. Es ist also zu erwarten, dass eine Erhebung von Werten und ein Abgleich mit den Anforderungen sowohl die Durchführung von Softwareprojekten erleichtert als auch die Qualität der entwickelten Software in Bezug auf die Akzeptanz bei den Nutzern erhöht. Das Ziel des beantragten Projektes ist die Untersuchung der Werte von Softwarenutzern und die Definition einer Methode zu ihrer Berücksichtigung im Requirements Engineering. Da der Kontext, d.h. die Anwendungsdomäne, das Requirements Engineering stark beeinflusst, ist eine solche Untersuchung nur innerhalb einer Anwendungsdomäne sinnvoll. Für das beantragte Projekt wurde dafür medizinischer Software gewählt, da die Qualität der Software in diesem Bereich besonders wichtig ist, und in besonderem Maße Werte verschiedener Interessensgruppen zu berücksichtigen sind. Ein wesentliches Charakteristikum des beantragten Projekts ist die Verzahnung von empirischen (sozialwissenschaftlichen) Methoden mit einer in der Informatik üblichen Methodenentwicklung: Einerseits werden Werte und die Nutzung typischer Medizinsoftware mit sozialwissenschaftlichen Methoden untersucht. Andererseits werden etablierte Methoden des szenarienbasierten und zielorientierten Requirements Engineering um eine Modellierung und Nutzung der Werteinformation erweitert. Das Ergebnis sind auf Softwareprojekte angepasste Erhebungsinstrumente für Werte und deren Abhängigkeiten, und darauf aufbauend eine werkzeuggestützte Spezifikations- und Analysemethode für Werte und ihre Bezüge zu Anforderungen. Exemplarisch entsteht aus den Untersuchungen ein Bild der in medizinischen Einrichtungen vorherrschenden Werte und ihres Einfluss auf dort typische Softwareanforderungen. Die Ergebnisse des Projekts leisten damit einerseits einen Beitrag zum Software Engineering und andererseits zur medizinischen Informatik. Der Schwerpunkt liegt im Software Engineering, da die zu entwickelnden Softwareentwicklungsmethoden als solche und die Bewertung ihrer Verwendbarkeit in einer Domäne im Vordergrund stehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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