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Die Ostsee als Quelle für atmosphärisches Quecksilber
Antragsteller
Dr. Bernd Schneider
Fachliche Zuordnung
Physik und Chemie der Atmosphäre
Förderung
Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 13266349
In das Meer eingetragene Hg-Verbindungen können im Oberflächenwasser zu elementarem Hg° reduziert werden und durch Gasaustausch an die Atmosphäre abgegeben werden. Es gibt Hinweise darauf, dass die Bildung von Hg° photochemisch und/oder durch biochemische Umsetzungen induziert wird. Die zugrunde liegenden Prozesse sind allerdings bislang nicht ausreichend verstanden und der Hg°-Gasaustauschs ist nur ansatzweise quantifiziert worden. Mit neuen experimentellen Methoden soll in der Ostsee die großräumige und saisonale Verteilung des Hg°-Gradienten zwischen dem Oberflächenwasser und der Atmosphäre quasi- kontinuierlich bestimmt werden, um den Beitrag des Hg°-Gasaustauschs zum Hg-Budget der Ostsee sowie zu den atmosphärischen Hg-Konzentrationen zu ermitteln. Zur Aufklärung des Hg°-Bildungsmechanismus werden an ausgewählten Stationen die vertikalen Hg°- Verteilungen in Verbindung mit potentiellen Steuergrößen gemessen, um insbesondere die Bedeutung biochemischer Umsetzungen und photochemischer Reaktionen für die Reduktion von Hg aufzuklären. Diese Prozessstudien werden durch Messreihen unter variierenden biochemischen Randbedingungen an einer Küstenstation ergänzt, um zu einer Parametrisierung der Hg°-Bildung in Abhängigkeit von den relevanten Steuergrößen zu gelangen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in ein Ökosystemmodell einfließen, um saisonal aufgelöste Hg°-Konzentrations- und Hg°-Flussfelder für die Ostsee zu erarbeiten, die als Hg°-Quell- /Senkenfunktion in ein atmosphärisches Transportmodell integriert werden können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen