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Emotionsverarbeitung bei Schizophrenie: eine erweiterte Analyse der Bildgebungsdaten mit einem Fokus auf Volumetrie, funktioneller Konnektivität und Mustererkennung

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 133694101
 
Patienten mit Schizophrenien leiden häufig unter einer Minderung des Empfindens von Freude im Umgang mit anderen Menschen und leben sozial zurückgezogen. Der mimische Ausdruck von Emotionen ist ein zentrales Kommunikationssignal des Menschen, durch das seine sozialen Interaktionen reguliert werden. Experimentalpsychologischen Resultaten zufolge zeigen schizophrene Menschen eine stärkere automatische Verarbeitung von negativem emotionalen Gesichtsausdruck als gesunde Personen. Mit Hilfe von funktioneller Magnetresonanztomographie (3T) werden die neuronalen Korrelate der automatischen zerebralen Responsivität auf den Gesichtsausdruck der Basisemotionen Freude, Furcht, Wut und Ekel bei schizophrenen und gesunden Probanden im Vergleich erhoben. Ein affektives Primingexperiment und eine Aufgabe des aufmerksamen Betrachtens mit maskierter und unmaskierter Vorgabe emotionaler Gesichter werden zur Erfassung von automatischen und kontrollierten Verarbeitungsprozessen eingesetzt. Implizit und explizit erhobene soziale Persönlichkeitsmerkmale und die Häufigkeit der Sozialkontakte werden mit der zerebralen Responsivität auf emotionalen Gesichtsausdruck in Beziehung gesetzt. Die Ergebnisse vorliegender Studie zu den zerebralen Funktionsauffälligkeiten der automatischen Emotionsverarbeitung bei Schizophrenie und ihren Zusammenhängen mit Merkmalen des sozialen Verhaltens und Erlebens könnten zur Verbesserung der Therapiestrategien im Bereich sozial-emotionaler Fähigkeitstrainings beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Dr. Harald Kugel
 
 

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