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Der Blickkegel als potentieller Indikator einer Sozialen Phobie

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 134102712
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Blickkontakt spielt in der Interaktion zwischen Personen eine entscheidende Rolle. Er dient der Einschätzung der Absichten, Wünsche und der emotionalen Verfassung unseres Gegenübers und hilft uns, verbale Aussagen zu relativieren, adäquat zu reagieren, usw. Entsprechend ausgeprägt ist unsere Fähigkeit, die Blickrichtung eines Menschen zu erkennen. Wir haben eine Technik entwickelt, diese Fähigkeit zu messen, indem wir die Größe des subjektiven Blickkegels erfassen. Ausgehend von Vorarbeiten wissen wir, dass sich Sozialphobiker in sozialen Kontexten weitaus eher und häufiger angeschaut fühlen als gesunde Vergleichspersonen. Vereinfacht gesagt scheinen Sozialphobiker einen ausgedehnteren Blick zu erleben, wenn sie in einer sozialen Situation sind. Die Maße, die diesem Befund zugrunde liegen, haben wir zunächst optimiert. Danach konnten wir zeigen, dass die subjektive Weite des Blickkegels tatsächlich ein kognitives Korrelat für den Grad einer Angststörung darstellt. Dabei zeigte sich, dass alle Angststörungen, die wir untersuchten, diesen Effekt hatten, er also nicht auf soziale Phobien beschränkt ist. Depression hat keinerlei Auswirkungen auf die erlebte Blickrichtung und Blickweite. Bei Phobikern hat sich eine kognitive Verhaltenstherapie als auch insofern als erfolgreich erweisen, als sie mit einer Reduzierung des Blickkegels einherging, die mit dem Therapieerfolg in Zusammenhang gebracht werden kann. Persönlichkeitsfaktoren bei gesunden Probanden hatten keinen hinreichend großen Einfluss auf den Blickkegel. Insgesamt zeigt sich, dass die Breite des Blickkegels ein Korrelat der Angststörung ist, welches durchaus im therapeutischen Kontext eingesetzt werden kann.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2011). The cone of gaze. IEEE Human System Interactions (HSI). 4th International Conference, 378 - 385
    Hecht, H., Weiland, R., Boyarskaya, E.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1109/HSI.2011.5937396)
  • (2011). Who is looking at me? The cone of gaze widens in social phobia. Cognition and Emotion, 25(4), 756 - 764
    Gamer, M., Hecht, H., Seipp, N., Hiller, W.
  • (2013). The widening of the gaze cone in patients with social anxiety disorder and its normalization after CBT. Behaviour Research and Therapy, 51, 359-367
    Harbort, M., Witthöft, Spiegel, J., Nick, K., & Hecht, H.
 
 

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