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Aufdeckung der verschütteten Hispanität (Hispania submersa) aus der Zeit der Entdeckung, Eroberung und Kolonisierung in der frankophonen Karibik
Antragstellerin
Professorin Dr. Silke Jansen
Fachliche Zuordnung
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung
Förderung von 2009 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 134207306
Die außerordentliche sprachliche und kulturelle Vielfalt der karibischen Inseln bietet optimale Voraussetzungen, um an ihrem Beispiel exemplarisch Fragen des Sprach- und Kulturkontaktes zu untersuchen. Im Unterschied zum sprachlichen und kulturellen Erbe der indianischen Ureinwohner und der afrikanischen Sklaven, das – trotz zahlreicher ungelöster Fragen – verhältnismäßig intensiv erforscht wurde, ist bisher nur wenig über die frühen europäischen, insbesondere die spanischen Einflüsse bekannt. Angesichts der Pionierrolle Spaniens bei der Entdeckung und Eroberung Amerikas sowie der kontinuierlichen spanischen Präsenz im Antillenraum ist jedoch anzunehmen, dass sich in den Sprachen der heute nicht (mehr) hispanophonen Gebiete der Karibik Spuren der spanischen Eroberung sowie jüngerer Kontaktsituationen erhalten haben, die die ereignisreiche Geschichte der Region widerspiegeln. Ziel des Projektes ist, diese verschüttete, aber keineswegs untergegangene Hispanität in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen offenzulegen. Dazu sollen die bisher kaum beachteten spanischen Einflüsse im Wortschatz des Antillenfranzösischen und der karibischen Frankokreolsprachen aufgedeckt und ihr Beitrag zur Entstehung dieser Varietäten untersucht werden. Das Projekt orientiert sich dabei an den klassischen Verfahren der Etymologie und Wortgeschichte, deren Methoden jedoch im Hinblick auf die komplexe Sprachkontaktkonstellation in der Karibik sowie die spezielle Situation der Kreolisierung hinterfragt und weiterentwickelt werden müssen.
DFG-Verfahren
Emmy Noether-Nachwuchsgruppen