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Chemisch modifizierte Proteine, Proteinkomplexe und Proteinaggregate - Studien zu Zellinteraktionen und Transport (B14*)

Fachliche Zuordnung Biophysik
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5485504
 
Im Teilprojekt möchten wir durch die gezielte Veränderung der Oberfläche von Proteinen als formstabile Nanoträger sowie durch Erzeugung definierter Proteinaggregate und - komplexe zu einem besseren Verständnis von komplexen zellulären Vorgängen beitragen. Proteine bilden hierbei formtreue makromolekulare Bausteine (Kugeln), deren Selbstorganisation zu diskreten, supramolekularen Strukturen verfolgt werden soll. Positiv geladene Kernproteine, sog. Histone, und DNA bilden das Nukleosom, das als definierter supramolekularer Komplex im Zellkern vorliegt. Eine Veränderung der Ladungsdichte der beteiligten Polyelektrolyte führt zu morphologischen Veränderungen des Nukleosoms, die letztendlich bewirken, dass bestimmte Genabschnitte weniger fest gebunden sind und somit abgelesen und in Proteinsequenzen übersetzt werden können.Durch chemische Kodierung der inter- und intramolekularen Wechselwirkungen (Variation der Ladungsdichte, Polarität) soll in diesem Teilprojekt eine kontrollierte Überstrukturbildung zu definierten Proteinkomplexen und Proteinaggregaten erzielt werden, welche dann hinsichtlich ihrer biologischen Funktion (Vesikelbildung, Endozytose und gerichteter intrazellulärer Transport, Rolle von definierten Protein-Polyelektrolytkomplexen und Proteinoligomeren für die Gentransfektion und Modulation basaler Zellfunktionen) an verschiedenen biologischen in vitro Modellen untersucht werden. Dabei kommen methodisch u.a. die isotherme Titrationskalorimetrie (ITC) und konfokales Life Cell Imaging zum Einsatz. Wir konnten bereits zeigen, dass kationische im Gegensatz zu nativen Albuminen, erfolgreich biologische Barrieren passieren und dass dieser Transport in Abhängigkeit von der Ladungsdichte auf der Proteinoberfläche erfolgt. Ferner wurde nachgewiesen, dass die Nettoladung die Zellaufnahme, die Zelltoxizität sowie den Aufenthaltsort von Polyelektrolyten in der Zelle wesentlich beeinflusst. Weiterhin konnte in ersten Experimenten demonstriert werden, dass die Morphologie von Polyelektrolytkomplexen komplexe biologische Vorgänge wie die Gentransfektion signifikant beeinflusst.Das Teilprojekt bietet den SFB-Mitgliedern neuartige, funktionalisierte Proteine als formstabile Nanoträger, die isotherme Titrationskalorimetrie für die Aufklärung supramolekularer Komplexe sowie biologische in vitro Modellsysteme und molekularbiologische Techniken für (sub)zelluläre Struktur-Funktionsanalysen an.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche
Großgeräte Fluoreszenzmikroskop mit Inkubationskammer
Gerätegruppe 5000 Labormikroskope
Antragstellende Institution Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Mitantragstellende Institution Max-Planck-Institut für Polymerforschung
Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Dr. Christoph R.W. Kuhlmann; Professor Dr. Heiko J. Luhmann; Professorin Dr. Tanja Weil, bis 4/2011
 
 

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