Formelzerlegung im deutschen Fiskalföderalismus

• Antragsteller: Dr. Bernd Genser
• Fachliche Zuordnung: Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
• Förderung: Förderung von 2005 bis 2007
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 13574008

Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Erfahrungen der deutschen Finanzwirtschaft mit dem System der Formelzerlegung konsolidierter Steuerbasen theoretisch und empirisch zu analysieren und die gewonnenen Erkenntnisse in die internationale Diskussion über die Umgestaltung von mehrstufigen Finanzsystemen zur langfristigen Sicherung von dezentraler Finanzautonomie einfließen zu lassen. Zentrale Untersuchungsfelder sind Anreize zu strategischer Manipulation von Zerlegungsfaktoren und die Identifikation solcher Anreize in der Finanzausgleichspraxis, sowie Anreize zu strategischer Vollziehung der Steuergesetze durch eine regionale Steuerverwaltung, wenn örtlich erhobene Steuerbeträge nach Zerlegungsschlüsseln mit Haushalten anderer Gebietskörperschaften geteilt werden müssen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen einerseits die bisher die internationale Forschungsdiskussion dominierenden Erfahrungen mit der praktischen Umsetzung von Formelzerlegungssystemen in Kanada und den USA durch eine systematische Aufarbeitung der deutschen Formelzerlegungspraxis erweitern. Andererseits soll am Beispiel des deutschen Fiskalföderalismus gezeigt werden, dass horizontaler und vertikaler Steuerwettbewerb auch existiert, wenn der Zentralstaat einziger Steuergesetzgeber ist, weil der Wettbewerb um mobile Steuerbasen auch über andere Instrumente, z.B. über eine regional unterschiedliche Vollziehung oder Kontrolle der Steuerpflicht erfolgen kann.

• DFG-Verfahren: Schwerpunktprogramme
• Teilprojekt zu: SPP 1142: Institutionelle Gestaltung föderaler Systeme: Theorie und Empirie