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Zum Regenerationsstand der Mangrovenwälder auf der Insel Guanaja (Honduras) ein Jahrzehnt nach Hurrikan Mitch
Antragsteller
Privatdozent Dr. Thomas Fickert
Fachliche Zuordnung
Physische Geographie
Förderung
Förderung von 2009 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 136006771
Hurrikane stellen typische, regelmäßig auftretende und vor allem auch großflächig wirksame Störungsereignisse für karibische Ökosysteme dar. Einer der stärksten Wirbelstürme des letzten Jahrhunderts in der Karibik war Hurrikan Mitch. Als Sturm der Stärke 4 (Saffir-Simpson) hatte er auf der kleinen, zu Honduras gehörenden Insel Guanaja im Oktober 1998 den ersten Landkontakt. Aufgrund seiner ungewöhnlich langsamen Zuggeschwindigkeit bei gleichzeitig hohen Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 km/h war die Insel über drei Tage extremen Winden ausgesetzt. Eines der am stärksten betroffenen Ökosysteme Guanajas waren die Mangroven, wobei sich Zerstörung und Regenerationsgrad auf der Insel lokal recht unterschiedlich präsentieren. Bei Untersuchungen durch den Antragsteller im Jahre 2005 in sechs verschiedene Mangroven-Areale fanden sich Bereiche, die auch sieben Jahre nach dem Hurrikan-Durchzug quasi keine Anzeichen einer natürlichen Regeneration aufwiesen, aber auch Areale, die zu diesem Zeitpunkt bereits wieder ausgesprochen vital waren.Primäres Ziel der beantragten Untersuchung ist eine erneute Bestandsaufnahme der Mangrovenwälder auf Guanaja weitere 3 ½ Jahre nach den ersten Erhebungen, um den Fortschritt der Regeneration zu dokumentieren. Darüber hinaus ist die Errichtung eines Langzeitmonitorings geplant, bei dem die eingemessenen Transekte regelmäßig (etwa im Abstand von 5 Jahren) auf ihren Sukzessionsverlauf hin untersucht werden sollen. Aufgrund der unterschiedlich starken Schäden und der sich bisher abzeichnenden unterschiedlich verlaufenden Regenerationstrends bietet Guanaja ausgesprochen günstige Voraussetzungen, um über eine Langzeitstudie die Effekte von Hurrikanstörungen auf Mangroven und mögliche Entwicklungsverläufe der Regeneration je nach Stärke der vorangegangenen Störung beispielhaft zu dokumentieren. Gerade unter dem Aspekt eines sich immer deutlicher abzeichnenden Klimawandels und der damit von etlichen Klimamodellen prognostizierten Zunahme der Hurrikanintensität und/oder -frequenz ist ein besseres Verständnis von Vulnerabilität und Regeneration von Mangroven von besonderer Bedeutung.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen