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Theorie der Kausalität und ihre empirischen Anwendungen
Antragsteller
Professor Dr. Gerhard Schurz
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Förderung
Förderung von 2009 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 61826517
In dem Projekt soll an den wichtigen Ergebnissen, Problem- und Fragestellungen, die sich bisher auf dem Weg zu einer empirisch gehaltvollen und disziplinenübergreifenden allgemeinen Kausalitätstheorie ergaben, weitergearbeitet werden. Der Schwerpunkt soll dabei vom Thema „Kausalität und Erklärung“ auf das Thema „Kausalität und empirische Anwendung“ verlegt werden. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen die folgenden Punkte:(1) Die in diesem Projekt entwickelte Konzeption des Kausalitätsbegriffs als theoretischer Begriff mit empirischem Gehalt und der Kausalitätstheorie als transdisziplinäre empirisch überprüfbare Theorie soll weiter ausgebaut werden. Als wichtige Teilschritte zu diesem Ziel sind folgende Fragen zu untersuchen: (1.1) Die Bedeutung von Interventionsmöglichkeiten für die Erkenntnis von Kausalität und zur Überprüfung von Parameterstabilität. (1.2) Die meist als problematisch gesehene Anwendung der Kausalitätstheorie auf die Quantenmechanik. (1.3) Das Zusammenspiel von Kausalbeziehungen zwischen Variablen und zwischen Variablenwerten.(2) Gängige für die einzelnen Teilprojekte wichtige Kausalitätstheorien sollen in die entwickelte Kausalitätstheorie eingebettet oder zumindest in Beziehung gesetzt werden. Wir versprechen uns hieraus Aufschluss über deren bisher kaum untersuchte empirische Adäquatheit zu gewinnen.(3) Obwohl Mechanismen eine wichtige Rolle in den Spezialwissenschaften spielen, gibt es bis heute keine allgemein anerkannte formale Explikation des Terms ‚Mechanismus‘. Auf der Basis unserer Kausalitätstheorie soll eine empirisch signifikante Mechanismustheorie entwickelt werden, die die probabilistische Modellierung von Mechanismen erlaubt.(4) Die allgemeine Kausalitätstheorie soll so ausgebaut werden, dass sie fruchtbar auf zyklische Systeme (stationäre Gleichgewichtssysteme, selbstregulative Systeme etc.), die eine zentrale Rolle in vielen Spezialwissenschaften spielen, angewandt werden kann. Der empirische Gehalt der Theorie soll dabei erhalten oder vermehrt werden.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen