Detailseite
Projekt Druckansicht

Diversität und Ökologie benthischer Organismen im Vulkansee Cerro Azul nach dem Ausbruch 2008 und Vergleich mit anderen Vulkanseen

Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 136704596
 
Erstellungsjahr 2010

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Jahre 2009 wurden mit Unterstützung der DFG vulkanische Seen auf den Galapagos hinsichtlich des Meiobenthos und speziell der Nematoden untersucht. Dies ist nach der erstmaligen Bestandsaufnahme im Jahre 2003 ein weiterer wichtiger Schritt, unsere Kenntnisse bezüglich der Süßwasserfauna eines isolierten Ökosystems zu erweitern. Die bisherigen Arbeiten basieren auf einer reinen deskriptiven Basis, da bisher nichts über die Abundanzen und Zusammensetzung des Meiobenthos bekannt ist. Die fünf untersuchten Seen zeigen eine sehr unterschiedliche Zusammensetzung des Meiobenthos. Organismen des Meiobenthos erreichen in den fünf untersuchten Seen hohe Abundanzen: Im Litoral wurden zwischen 725 000 Individuen (ElJunco) und 10 646 000 Individuen pro m2 ermittelt, im Periphyton zwischen 2 908 000 Individuen und 8 825 000 Individuen pro m2. Damit gehören die fünf untersuchten Seen zu jenen Seen mit den höchsten, jemals ermittelten Abundanzen des Meiobenthos. Die Nematoden und Rotatorien dominieren in den meisten Seen; nur im El Junco dominieren die Plathelminthes im Litoral und die Nauplien im Littoral des Arturus See. Im Darwin-See erreichen die Nematoden über 10 Millionen Individuen pro m2 und im Periphyton des Darwin-Sees bilden sie mit knapp 9 Millionen pro m2 Individuen die höchste jemals ermittelte Dichte im Ökosystem Periphyton. Die Nematodenarten zeigen eine sehr unterschiedliche Verteilung. Im Arcuturus-See und El Junco ist eine hohe Zahl von Nematodenarten zu beobachten, während im Darwin-See, Beagle-See und Cerro Azul nur 4 – 7 Arten vorkommen. Weiteres Vorgehen: Die Sequenzen der Nematoden sollen im Rahmen einer Masterarbeit bestimmt werden und die endgueltige Bestimmung der Nematoden kann nur in Kooperation mit ausländischen Experten erfolgen. Durch die Sequenzbestimmung kann möglicherweise (oder zumindest teilweise) auch die Identifikation vorliegender Nematodenarten geklärt werden. Allerdings gehe ich davon aus, dass nur ein Teil der vorliegenden Individuen sicher bis zur Art bestimmt werden können – dies ist aber für ein isoliertes Ökosystem wie Galapagos auch zu erwarten.

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung