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Sprachliche Identifikations- und Abgrenzungsprozesse lateinamerikanischer Migranten in New York
Antragsteller
Dr. Christian Münch
Fachliche Zuordnung
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung
Förderung von 2005 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 13696192
Die Vereinigten Staaten von Amerika waren in den letzten 10-15 Jahren Ziel einer beispiellosen Migrationswelle aus Lateinamerika. Damit einher ging nicht nur ein demographischer Zuwachs an Sprechern des Spanischen, sondern auch eine kulturelle und ethnische Diversifizierung der hispanophonen Gemeinschaften. Während Lateinamerikaner im öffentlichen Diskurs oft vorschnell aufgrund ihrer gemeinsamen Sprache als Hispanics oder Latinos homogenisiert werden, wird zumeist übersehen, dass ihrer gegenseitigen Identifikation über das Spanische zahlreiche ethnische, kulturelle und soziale Grenzen entgegenstehen. Der Kontrast zwischen gemeinsamer Sprache und Heterogenität lateinamerikanischer Migranten zeigt sich besonders deutlich im hispanophonen Milieu New Yorks. Das Projekt will das Spannungsfeld zwischen alter und neuer Migration nutzen, um Kategorisierungsprozesse hispanophoner Migranten zu untersuchen und anhand von drei Fallstudien sprachliche Identifikations - und Abgrenzungsprozesse zwischen alteingesessenen und neuen Migranten herauszuarbeiten. Daraus leitet sich auch die Frage ab nach der Bedeutung bereits integrierter und bilingualer Migranten als Bindeglied für den Integrationsprozess neuer hispanophoner Migranten in die noch immer dominant anglophone Gesellschaft der Mehrheit. Als Untersuchungskontext dienen mehrere hispanophone Kirchen, in denen der Kontakt in das Migrantenmilieu aufgebaut und mittels ethnographischer Methoden soziale Interaktion und Sprachgebrauch von hispanophonen Migranten dokumentiert wurde.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
