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Virgulinella fragilis als Indikatorart für autigene Phosphorit-Bildung unter temporärer Anoxie (M57)

Fachliche Zuordnung Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Förderung Förderung von 2005 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 13739621
 
Rezente Virgulinella fragilis sind vor allem aus organisch hoch belasteten, temporär sub- bis anoxischen Schelfsedimenten bekannt, in denen sie endosymbiontische, anoxische Bakterien führen. Wenn sich in diesen Habitaten autigene Minerale (Phosphorite und Silikate) bilden, geht die Siedlungsdichte stark zurück, und der Anteil von teratologischen Baufehlern im Gehäuse steigt auf rund 80% bei den Adultstadien an. Mittels genauer Quantifizierungen der Siedlungsdichten, dem Anteil von teratologischen Gehäusen, der Anzahl von granulären makroskopischen und fibrillären mikroskopischen Mineralbildungen soll dieser bisher nur grob erkannte Zusammenhang quantitativ exakt nachgezeichnet werden. Neueste mikrobiologische Auswertungen an Namibia-Proben von M57/3 belegen, dass die in situ Phosphoritfällung durch Schwefelbakterien alleine als Verursacher der gesamten beobachteten Menge an Phosphorit im Sediment hinreicht. Einerseits nutznießen die Foraminiferen über ihre Endosymbionten von diesen Stoffumsätzen, andererseits bezahlen sie die Anwesenheit in diesen Extremhabitaten mit enormen Anteilen von teratologisch geschädigten Individuen. Die genaue Kenntnis dieser Zusammenhänge kann dann neues Licht auf die nahezu baugleichen, ubiquitären Virgulinellen im Miozän und Pliozän werfen, die fast immer in Sedimenten mit autigenen Mineralbildungen auftreten.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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