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Untersuchungen zur Struktur der intestinalen bakteriellen Mikroflora des Karpfens und ihrer Rolle bei Infektionserkrankungen

Subject Area Veterinary Medical Science
Term from 2009 to 2014
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 138874466
 
Final Report Year 2013

Final Report Abstract

Die Schleimhaut im Darmtrakt von Fischen wird von einer residenten bakteriellen Mikroflora besiedelt, die überwiegend von aerob oder fakultativ anaerob wachsenden Bakterientaxa gebildet wird. Die Zusammensetzung der Mikroflora war komplex, variierte zwischen verschiedenen karpfenartigen Fischarten, und wurde bei den beiden untersuchten Fischarten von der Fütterung beeinflußt. Die Supplementierung des Futters mit Beta-Glukanen aus Hefen führte zu einer Steigerung der Diversität der Mikroflora im Darm von Karpfen und gleichzeitig zu einer Verringerung des Anteils von fakultativ pathogenen Bakterientaxa. Die Intubation von für Karpfen pathogene Aeromonas hydrophila in den Darm gesunder Karpfen löste keine Erkrankung aus. Das Darmgewebe reagierte lediglich mit einer Entzündung, die 12 h nach der Intubation sichtbar wurde. Allerdings wurde die Zusammensetzung der Flora gestört, so daß sich unter hoher Bakterienlast im Nachgang nach der Intubation eine Infektion einstellen könnte. Die Mikroflora im Darm von Karpfen, die eine mit Beta Glukanen angereichterte Diät erhielten, erwies sich im Gegensatz dazu als stabil. Sie wurde durch die Applikation vom pathogenen A. hydrophila nicht gestört, und eine Entzündungsreaktion ließ sich im Darmgewebe nicht beobachten. Unsere Ergebnisse zeigen zum ersten Mal, dass auch bei Fischen eine Bakterienflora mit hoher Diversität Störungen durch Pathogene ausgleichen und vor einer Infektion schützen kann. Die zur Verfügung stehenden Methoden zur Analyse der mikrobiologischen Gemeinschaft ermöglichen nun, Interaktionen der Mikroflora in Aquakultursystemen (Becken, Filter) mit der adhärenten Mikroflora auf Haut und Darm von Fischen zu analysieren, um Infektionsprozesse in Aquakulturanlagen zu verstehen und Haltungskonzepte zur Krankheitsvorbeugung zu erarbeiten.

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