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Narrarive Vermittlung kollektiver traumatischer Erfahrungen am Beispiel des griechischen Bürgerkriegs

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 139222042
 
Texte zum griechischen Bürgerkrieg werden mithilfe literaturwissenschaftlicher Modelle unter dem Aspekt der erzählerischen Vermittlung traumatischer Erfahrungen analysiert. In diesen Texten, die einer Vielfalt von Gattungen und Genres angehören, wird mit narrativen Mitteln eine Wirklichkeit konstituiert, die mit der Erinnerung von Betroffenen unmittelbar korrespondiert. Unterschiedliche Texte können unterschiedliche Versionen der Wirklichkeit liefern, die auf das kollektive Gedächtnis zurückwirken. Aus dem Instrumentarium der Narratologie und der Psychotraumatologie werden Kategorien und Modelle entwickelt, um exemplarische Texte adäquat zu beschreiben. Bei der Anwendung richtet sich der Fokus auf fundamentale Akte des Erzählens sowie auf die Fragen nach dem Verhältnis von Fiktion und Referentialität und von Erinnern und Erzählen. Dabei werden auch narrative Muster individueller und kollektiver Identitätsstiftung in autobiografischem Schreiben vor dem Hintergrund des Traumas herausgearbeitet. Durch Vergleiche der narrativen Kodierung von Grenzerfahrungen werden grundlegende Parameter hinsichtlich der Repräsentation von Ereignissen und ihrer Fiktionalisierung benannt. Die Kontexte der Produktion werden ausgeleuchtet, um die historisch-kulturelle Bedingtheit der narrativen Formen zu ermitteln. Auch die öffentliche Diskussion über Texte wird am Beispiel berücksichtigt. Die literaturwissenschaftlichen Modelle der Narratologie werden dahingehend geprüft, ob sie die Verarbeitungen solcher Erlebnisse hinreichend erfassen können; ggf. werden sie objektspezifisch modifiziert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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