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Individuell- und situationsbedingte Variationen im mimischen Schmerzausdruck und deren Einfluss auf Dekodierungsprozesse

Antragstellerin Professorin Dr. Miriam Kunz
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 139879491
 
Das experimentelle und klinische Forschungsinteresse am mimischen Schmerzausdruck hat in letzter Zeit deutlich zugenommen. Dieser Trend basiert vor allem auf der Erkenntnis, dass die Mimikreaktion, neben dem verbalen Schmerzbericht, die Schmerzkommunikation als ein zweites Signalsystem unterstützt und folglich zur Schmerzerfassung bei verbal eingeschränkten Individuen (z.B. Demenzpatienten) eingesetzt werden könnte. Obwohl ein distinktes Muster von Muskelbewegungen identifiziert werden konnte, das universal bei Schmerz auftritt, lassen sich dennoch deutliche individuelle und situationsspezifische Variationen hinsichtlich der Kombinationsmuster dieser schmerzindikativen Mimikreaktionen beobachten. Bislang weiß man sehr wenig über diese Variationen im mimischen Schmerzausdruck und darüber wie diese die Schmerzkommunikation beeinflussen. Erkenntnis über diese Variationen ist jedoch eine wichtige Vorraussetzung dafür, dass die mimische Schmerzreaktion valide dekodiert und zur klinischen Schmerzerfassung eingesetzt werden kann. Das Ziel des beantragten Forschungsvorhabens liegt deshalb darin (Studie 1), Variationen im mimischen Schmerzausdruck zu erfassen und zu klassifizieren. Variationen im mimischen Schmerzausdruck sollen zwischen Individuen als auch zwischen unterschiedlichen sozialen Situationen analysiert werden. Des Weiteren (Studie 2) soll untersucht werden, inwieweit diese individuellen und situationsspezifischen Variationen im mimischen Ausdruck die Schmerzkommunikation beeinflussen. Hierzu soll überprüft werden, ob die Variationen im mimischen Ausdruck die Fähigkeit von Beobachtern beeinflussen, den Schmerz anderer richtig zu bewerten; und ob diese Fähigkeit verbessert werden kann, indem die Beobachter trainiert werden, Variationen im mimischen Ausdruck zu berücksichtigen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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