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Dramatik, Darwinismus und der Kampf um die Aufmerksamkeit des Lesers. Zoologische Illustrationen in deutschen Publikumszeitschriften um 1900
Antragsteller
Dr. Alexander Gall
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2009 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 140351110
Das Projekt befasst sich mit der Frage, wann die Vermittlung von Wissenschaft an eine breite Öffentlichkeit der Logik der Medien zu folgen begann. Für die zentrale Umbruchphase der deutschen Presselandschaft um 1900 werden dazu in Familienblättern wie der „Gartenlaube“ und den neuen Illustrierten populäre zoologische Illustrationen untersucht, die darwinistische Vorstellungen mit besonderer Dramatik in Szene setzten, um – so die im Projekt vertretene These – in einem immer härteren Konkurrenzkampf der Medien die Aufmerksamkeit der Leser zu gewinnen. Ein genaueres Verständnis von den Verselbständigungsprozessen der Massenmedien wird dabei unter anderem durch den Vergleich mit populären Sachbüchern gewonnen. In diesem Zuge sollen wesentliche Mechanismen und konkrete Kriterien aufgedeckt werden, nach denen sich die Selektion und Präsentation von Wissenschaft in der Zeitschriftenpresse um die Jahrhundertwende vollzog. Der mediale Einsatz von Bildern steht dabei im Zentrum, um deren Bedeutung als Anknüpfungspunkt und Attraktionsanker auszuloten und für die Forschungen zur Wissenschaftspopularisierung fruchtbar zu machen. Das Projekt erschließt damit wesentliche Teile der populären zoologischen Illustrationen und Tierfotografien, knüpft an zentralen Fragen zum Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit an und liefert einen innovativen Beitrag zu den Debatten um die Herausbildung und Entwicklungsdynamik der Wissens- und der Mediengesellschaft.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen