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Die Briefe des humanistischen Literaten und Philologen Hieronymus Wolf (1516-1580): Edition mit begleitender kommentierter Edition und Übersetzung von Wolfs Autobiographie

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2005 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 14085218
 
Herausgegeben werden soll mit einem knappen Sachkommentar der ca. 500 Stücke umfassende, bisher (von Einzelhinweisen abgesehen) nicht edierte Briefwechsel des berühmten Augsburgischen Humanisten und Philologen Hieronymus Wolf (1516-1580); hinzu kommen 180 Briefe von Wolfs Bruder Heinrich an ihn. Dieser Briefwechsel ist in vieler Hinsicht einzigartig: Er beleuchtet alle Kontakte und Bildungsmomente des Verfassers im Rahmen der deutschen und europäischen Gelehrtenrepublik; er dokumentiert in außergewöhnlicher Detailliertheit und epochentypischer Relevanz die Zusammenarbeit des Autors mit seinen Verlegern (bes. J. Oporinus in Basel); er führt tief hinein in die urbane Alltagskultur (bes. der Stadt Augsburg) und erörtert immer wieder auch die Konflikte und privaten Umstände des Verfassers. Durch Wolfs Kontakte mit seinem Bruder Heinrich (Arzt und Paracelsist) fällt auch neues Licht auf den zeitgenössischen Paracelsismus. Der Briefwechsel soll mit einem knappen Sachkommentar vollständig ediert werden, wobei die lateinischen Texte durch deutschsprachige Regesten erläutert werden. Insgesamt schließt das Corpus zeitlich und sachlich an die älteren Briefwechsel des deutschen Frühhumanismus (Celtis, Pirckheimer, Reuchlin) an und beleuchtet Kontinuität bzw. Diskontinuität des deutschen Humanismus im Schatten des Konfessionalismus. Die Arbeit an der Edition des Briefwechsels soll zugleich der abschließenden Kommentierung der (bereits als Diss. masch. vorliegenden) zweisprachigen Edition der (hs. überlieferten) Wolfschen Autobiographie, von der bisher nur unzulängliche bzw. fragmentarische Teildrucke bzw. Teilübersetzungen existieren, zugute kommen. Dies wird bedeuten, daß am Ende des Projekts Briefcorpus und Autobiographie vorliegen und in ihrem gegenseitigen Verweiszusammenhang ein in dieser Art einzigartiges Quellenensemble der historischen Erschließung des frühneuzeitlichen Literatur- und Wissenschaftsbetriebs, ja der Kulturgeschichte der deutschen Frühen Neuzeit überhaupt bilden werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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